9.800 Euro für ein T-Shirt: Supreme-Versteigerung lockt Sammler aus aller Welt
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Ist der Zweck der Mode vernünftig? Die Antwort, die jeder kennt, ist eindeutig nein. Mode lebt von Trends und erneuert sich ständig. Wie sonst könnte man den Hype rechtfertigen, den die Auktion des Hauses Artcurial an Mittwoch, 16. Mai, ausgelöst hat? Das Objekt der Auktion: die Kulturlandschaft der letzten dreißig Jahre. Getreu seiner jungen Vorreiterrolle (das in Paris ansässige Haus wurde 2002 gegründet) hat Artcurial einmal mehr bewiesen, dass es eine goldene Nase hat. Zum Verkauf standen Kollaborationen der Streetwearmarke Supreme, die 1994 in New York von James Jebbia gegründet wurde.
Die Auktion "C.R.E.A.M., Cash Rules Everything Around Me" (benannt nach der Wu-Tang Clan Single aus dem Jahr 1994) brachte insgesamt 850.681 Euro ein, das Doppelte ihrer Schätzung. Unter dem wachsamen Auge von Arnaud Oliveux wechselten 94 Prozent der 135 Objekte den Besitzer. Die Hälfte wurde über Schätzwert an Bieter im Saal, am Telefon und im Internet verkauft. Es überrascht nicht, dass das Label Supreme eine große Anzahl von Sammlern anzog.
“Das Interesse an urbaner Kultur ist global"
So handelte es sich bei dieser Auktion um Sammler einer neuen Art. mehr als 250 Personen waren im Raum. Einige der wenigen traditionellen der Auktionshäuser haben dieses Universum zum ersten Mal entdeckt. „Alle Generationen waren vertreten, einschließlich der berühmten Millennials, von denen man sagt, dass sie sehr kunstfern seien", sagt Fabien Naudan, Vizepräsident von Artcurial stolz. Für Ihn beweist diese Auktion die Fähigkeit des Hauses, neue Generationen zu gewinnen: „Diese Event-Auktion, die sich auf eine der wichtigsten zeitgenössischen Kulturrevolutionen konzentriert, umfasst alle künstlerischen Formen und definiert die Sammlung neu. Die Auktionspreise, die sowohl für die Supreme-Markenartikel als auch für die Werke von Künstlern erzielt wurden, die diese beispiellose globale Bewegung begleitet haben, bestätigen das internationale Interesse an der urbanen Kultur. "
Supreme hatte bereits 2017 dank seiner ersten Zusammenarbeit mit Louis Vuitton die Leidenschaften vieler Fans entfesselt. Einige Teile dieser Kollaboration, die bei ebay verkauft wurden, hatten bereits damals extravagante Beträge erreicht. Einige dieser Stücke sind noch bei Ebay zu finden: Ein Verkäufer bietet eine Louis Vuitton Supreme X Lederjacke für 17.503 Euro an. Acht Personen sehen sich diesen Eintrag jede Stunde an. Vielleicht ist das Stück aber doch ein wenig zu teuer: Die Jacke ist immer im Angebot. In Paris am Mittwoch, 16. Mai, zementiert Artcurial die Berechtigung dieser Preise. Extrem seltene Stücke aus einer Zusammenarbeit mit Supreme bewiesen ihre unbestreitbare Begehrlichkeit: Der höchste Preis der Auktion war der Koffer 90 Trunk von Supreme und Louis Vuitton: Er ging für 88.400 Euro unter den Hammer. Der Box Skateboard Trunk ging für 62.400 Euro weg.
Noch erstaunlicher waren die Versteigerungen alltäglicher Gegenstände, die heute zu Sammlungsstücken geworden sind: Die weißen T-Shirts der Marke, insbesondere die mit dem roten Logo versehenen, neben denen aus Kollaborationen mit Künstlern, haben ebenfalls an Wert gewonnen. Dies ist zum Beispiel der Fall beim Supreme x Nate Lowman T-Shirt, das seine Schätzung fast um das Zehnfache erhöht hat. Es wurde für 9.800 Euro versteigert. Das T-Shirt zur Eröffnung der Supreme de Paris Boutique wurde für 5.700 Euro verkauft. Die erste Schätzung lag zwischen 900 und 1.200 Euro. Schließlich wurde eine Kollaboration mit ZEVS, ‚Liquidated Supreme‘ von 2010, mit dem berühmten weiß-roten Logo der Marke, mehr als zehnmal so hoch verkauft wie geschätzt: 54.600 Euro. „Dies illustriert perfekt die kraftvollen Verbindungen zwischen Künstlern und Marken in diesem Universum", wie das Auktionshaus am Rond Point des Champs Elysées nüchtern resümierte.
In seinen Kollaborationen zeigt sich auch der Erfolg von Supreme x Everlast Co-Branded Boxzubehör. Die Lights Out Box kam auf 20.200 Euro (Schätzpreis: 4.000 - 6.000 Euro), das Paar Handschuhe 8.500 Euro. Ein Fieber, das die ganze Welt erreicht, wie durch die Nationalität der Käufer der fünf teuersten Stücke bewiesen wurde: zwei von ihnen waren Europäer, zwei andere Asiaten, der fünfte ein Amerikaner.
Bild: Artcurial
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ