Buchtipps von Modeprofis: Trendforscherin Boland empfiehlt "Hoffnung für Verzweifelte"
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Die Trendforscherin Christine Boland lässt sich für ihre Trendvorhersagen von einer Vielzahl von Quellen inspirieren, darunter auch von Büchern, die den Zeitgeist einfangen. „Deshalb verstehe ich auch so gut, was auf dem Laufsteg passiert. Design und Mode sind die Sprache der Zeit, und der Laufsteg ist der Dolmetscher des Zeitgeistes. Wenn man das gut versteht, was dort passiert, weiß man eine Menge darüber, was los ist und was kommt.“
Als Lesetipp empfiehlt sie „Hoffnung für Verzweifelte“ von Hannah Ritchie mit dem Untertitel „Wie wir als erste Generation die Erde zu einem besseren Ort machen“.
Warum haben Sie selbst angefangen, dieses Buch zu lesen?
Ich habe mit der Lektüre dieses Buches begonnen, weil es sich mit meiner eigenen Arbeit deckt. Ich beschäftige mich mit dem Verständnis des Zeitgeistes und helfe Händler:innen und Organisationen, sich auf die Zukunft vorzubereiten. Ich schrecke nicht davor zurück, schlechte Nachrichten zu überbringen, aber ich bin immer auf der Suche nach Zeichen, die Hoffnung machen. Und genau so ist dieses Buch aufgebaut. Das Buch ist von einem Datenwissenschaftler geschrieben und behandelt wichtige aktuelle Themen wie die Nahrungsmittelkrise, die Abholzung der Wälder und den Klimawandel.
Das Buch befasst sich zum Beispiel mit der Nahrungsmittelkrise. Dabei stellt sich heraus: Es gibt gar keinen Mangel an Lebensmitteln, aber wir verteilen sie falsch.“
Warum empfehlen Sie das Buch?
Ich empfehle das Buch, weil es realistisch und hoffnungsvoll ist. Einerseits braucht man Leute wie Ritchie, die den Dingen einen Sinn geben und uns Mut machen, zu zeigen, was alles noch möglich ist. Andererseits brauchen wir Phantasie, um uns die Zukunft vorstellen zu können. Und da kommt das Design natürlich enorm ins Spiel.
Was steht noch in Ihrem Bücherregal?
Ein großartiges Buch ist 'The Well-Lived Life' von Gladys McGarey. In dem Buch geht es nicht nur darum, wie man sein Leben gut lebt, sondern vor allem um Lebensenergie und wie man sie gewinnt. McGarey ist 103 Jahre alt und immer noch glasklar im Kopf. Sie war ihr ganzes Leben lang Ärztin und hat alle möglichen Krankheiten und Leiden selbst durchgemacht, so dass sie wohl einigermaßen weiß, wovon sie spricht. Sie ist jetzt 103 und hat immer noch einen Zehnjahres-Plan für sich selbst. Das finde ich unglaublich inspirierend.
Ein weiteres gutes Buch ist „Geflochtenes Süßgras. Die Weißheit der Pflanzen“ von Robin Wall Kimmerer. Die Autorin ist Professorin für Biologie und Biodiversität und eine gebürtige Potawatomi (ein amerikanischer Ureinwohnerstamm, der traditionell in der Nähe der Großen Seen in Nordamerika lebt). Aus ihren beiden einzigartigen Perspektiven lernen Sie, wie Sie mit der Natur und der Welt umgehen können.
Auch Tim Fransens „In Our Time: Living in the Age of Calamity“ (dt.: "Unsere Zeit: Leben im Zeitalter des Unheils") ist ein fantastisches Buch. Er sagt, dass wir alle im selben „sinkenden Boot“ sitzen, aber er bietet auch Lösungen an, wie wir aus diesem Boot herauskommen können. Seine Analyse deckt sich gut mit meinen eigenen Vorstellungen. Als Liebhaber der Sprache schätze ich auch, dass er neue Wörter erfindet, um die heutige Zeit zu beschreiben. Ich selbst benutze zum Beispiel das Wort „Zwischenzeit“, um die Phase zu bezeichnen, in der das Alte verschwindet, aber das Neue noch nicht vollständig sichtbar ist.
Diese Bücher sind so wichtig, vor allem für die Generation Z, die sich manchmal von all den Problemen in der Welt überwältigt fühlt. Sie haben vielleicht das Gefühl, dass es keinen Sinn mehr hat, etwas zu tun. Aber es hat einen Sinn, und Bücher wie dieses helfen ihnen, das zu erkennen. Was uns Menschen außerdem einzigartig macht, ist unsere Fähigkeit, uns Dinge vorzustellen. Tiere können das nicht; sie phantasieren nicht darüber, was morgen passieren könnte. Wir können es, und das sollten wir ausnutzen, um uns eine gute, bessere Zukunft vorzustellen.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.