Der Kimono im Zeichen der Zeit: Met Museum setzt japanisches Kleidungsstück in Szene
Wird geladen...
Das Metropolitan Museum of Art in New York zeigt seit dem 7. Juni eine Ausstellung, die sich mit der kulturellen Wandlung des Kimonos zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert befasst. ‘Tracing the Transformation of Kimono Fashion’ wirft dabei einen besonderen Blick auf das Verhältnis zwischen der japanischen und der westlichen Auffassung des traditionellen Kleidungsstücks.
Die Ausstellung erstreckt sich über zehn Galerien und umfasst mehr als 60 Kimonos, die neben westlicher Kleidung, japanischen Gemälden und Drucken sowie dekorativen Kunstobjekten in Szene gesetzt werden.
Die Ausstellung verdeutlicht die Rolle des Kimonos als Inspirationsquelle für neue Motive und Schnitte in der westlichen Welt. Dabei wird auch die Dynamik thematisiert, bei der die japanische Tradition eine Basis für westliches Design lieferte und die westlichen Elemente das ursprüngliche Design veränderten. „Diese außergewöhnliche Ausstellung präsentiert den Kimono in einer transnationalen Perspektive, die die künstlerischen Dialoge zwischen Japan und dem Westen, sowie den fortwährenden Einfluss des Kleidungsstücks auf Designer:innen auf der ganzen Welt betont”, sagte Max Hollein, Director des Mets.
Ein Kleidungsstück, das die Geschichte und Kultur Japans erzählt
Die Ausstellung nimmt die Besuchenden mit auf eine chronologische Zeitreise, die im 14. Jahrhundert mit traditionellen textilen Erzeugnissen beginnt, die bei der japanischen Theaterform ‘Noh’ und ‘Kyogen’ getragen wurden. Von seidener Samurai-Kleidung und ihrer Rolle als Ausdruck subtiler Rebellion während einer militärischen Regierungsperiode, über Schifffahrtsrouten, die Baumwollimport ermöglichten und somit neue Formen der textilen Veredelung nach sich zogen, bis zu neumodischen Interpretationen mit westlichen Touch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – die Ausstellung skizziert den historischen Werdegang des bedeutungsschweren Kleidungsstücks.
„Die Vielfalt an Drucken und Farben und die sich schnell ändernden Trends erzählen viel von der japanischen Kultur und Gesellschaft, wenn wir das Licht auf die Umstände der Träger:innen diese besonderen Kleidungsstücke und ihrer Produktionstechniken werfen”, sagt Monika Bincsik, Diane and Arthur Abbey Associate Curator for Japanese Decorative Arts.