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Alexandra Fischer-Roehler

Von FashionUnited

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Mode

Alexandra Fischer-Roehler kam der Moët & Chandon-Wettbewerb gerade recht. Im Mai schloss sie ihre Ausbildung ab und im gleichen Monat erfuhr sie, dass sie beim Moët & Chandon Fashion Debut dabei ist. Nach der Präsentation der Diplomkollektion waren also gleich die nächsten Entwürfe dran. "Das federt die Konfrontation mit der wirklichen Welt etwas ab", sagt die 28-Jährige.

Sie arbeitet aufwändig, wendet, dreht und stülpt die Stoffe solange, bis alles genau da sitzt und so fällt, wie es ihrer Vorstellung entspricht. Denn ihre Kleider bestehen oft nicht aus den klassisch dafür vorgesehenen Schnitteilen. Teilweise probierte sie Wochen, um den Schnitt einer Jacke zu perfektionieren. Die Designerin möchte, dass ihre Kleider erst einmal "visuell konsumiert" werden. Das voluminöse Oberteil eines Overalls aus einem Gewebe, das an Wäscheleinen erinnert, erscheint am Bügel völlig unproportioniert. Viel zu lang und weit scheint der zarte Stoff, vor allem in Kontrast zu den engen Beinlingen, die aus alten Jeanshosen zusammengesetzt sind. Fast wie eine Stoffskulptur wirkt der Overall und Alexandra Fischer-Roehler hätte auch nichts dagegen, wenn ihre Kleidungsstücke nicht im Kleiderschrank verschwänden, sondern zum Anschauen aufhängt würden.

Was aber viel zu schade wäre. Angezogen wird der Overall nämlich zum funktionierenden Kleidungsstück: Das Stoffvolumen wird durch die eng sitzende Hose zu einer Tulpenform gestaut.Der Jeansstoff taucht in der Kollektion, die vor allem aus Beige-, Braun- und Cremetönen besteht, noch öfter auf - "um sie zu erden", so die Alexandra Fischer-Roehler. Stoffe, die an einfachen Nessel erinnern, beschichtet sie mit Kupfer, wie ein Kleid, das mit der bröckelnden Metallschicht und einem breiten Patronengurt am Vorderteil fast wie eine Antiquität wirkt.

Auch wenn die meisten Stücke nicht einfach zum gedankenlosen Hineinschlüpfen und Wohlfühlen gemacht sind, fordert die Kompliziertheit den Betrachter heraus und schreckt ihn nicht ab. Wofür ist der Riemen an der Jacke, wie hängt die Tasche mit dem Mantel zusammen? Meist sehr eng - so wird aus einer großen Umhängetasche durch das Lösen von Schnallen und Bändern das Rückenteil eines Mantels. Die Verkäuflichkeit der Kollektion stand für die Berliner Esmod-Absolventin nie im Vordergrund, sie ist so etwas wie ein Ausgangspunkt: "Das hier sind Objekte, aus denen man Produkte ableiten kann." Deshalb denkt Alexandra Fischer-Roehler auch darüber nach, sich nach der Moët & Chandon-Schau auf Schuhe und Taschen zu spezialisieren.

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