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Apokalyptische Stile und optimistische Visionen prägen HW25

Von Christin Ho

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Mode
Von links nach rechts: Holzweiler FW24, Rick Owens FW24, Simone Rocha FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Die Modewelt steht vor einem Wandel voller Widersprüche. Von düsteren, apokalyptischen Stilen bis hin zu optimistischen Zukunftsvisionen – die kommende Herbst/Winter 2025 Saison schwankt zwischen den Extremen. Auf ihrem Trend-Seminar warf die belgische Trendforscherin Hilde Francq einen Blick in die Zukunft.

‘Endgame’

Naht das Ende der Welt? Krieg, Naturkatastrophen und Cyber-Angriffe sind allgegenwärtig. Eine Reaktion der Modebranche sei daher unausweichlich, so Francq. Inspiriert vom US-amerikanischen Science-Fiction-Film ‘Dune: Part Two’ begibt man sich auf die Suche nach Trost der globalen Unruhen. Nachdem Tarnmuster und militärisch inspirierte Kleidung jahrzehntelang fester Bestandteil der Mode waren, entwickelt sich der Trend nun zur ‘Prepare Wear’ mit einer düsteren Ästhetik. Diese zeichnet sich durch die “Schönheit der Dunkelheit” aus, so die Trendexpertin. Erdige Farbkombinationen in Verbindung mit Pastelltönen sorgen für einen mystischen Look. Weiche, wattierte Stoffe sowie Polyester und Nylon, die locker drapiert oder wie eine zweite Haut getragen werden, bieten den nötigen Komfort.

Der Text wird nach den Bildern fortgesetzt.

Rick Owens FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight
Rick Owens FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

‘Neodramatic’

Mehr ist mehr. In den letzten zehn Jahren wurde großer Wert darauf gelegt, authentisch zu sein und das ‘wahre Ich’ zu zeigen. Doch mittlerweile fühle es sich befreiend an, einmal jemand anderes zu sein, so Francq. In einem surrealen Traum zu leben, frei von strengen Normen und Regeln, kann faszinierend und inspirierend, aber auch desorientierend und verwirrend sein. Solange man die Hoffnung nicht verliert, sei dies jedoch in Ordnung.

Der britische Film ‘Poor Things’ und die neue Staffel der Fernsehserie ‘Bridgerton’ zelebrieren Extravaganz, Theatralik und Drama. Sie interpretieren viktorianische Formen mit kräftigen Farben und reichen Texturen neu, die animalisch, berauschend und organisch wirken. Mit übertriebenem Make-up, hohen Absätzen, auffälligen Frisuren, mehrlagiger Kleidung und surreal anmutendem Schmuck werden die Grenzen des Normalen und Möglichen ausgelotet. Auch die Farbpalette dieses Trends gestaltet sich alles andere als zurückhaltend. Burgunder, Ocker und tiefes Grün treffen auf dunkles Violett und treten in raffinierten Kombinationen mit Rosa in Erscheinung.

Simone Rocha FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

‘Game on’

Neben dem viktorianischen Zeitalter bietet die Spieleindustrie eine Art Befreiung: Je erschreckender die Realität, desto verlockender die Spielwelt, in der alles umkehrbar scheint. Man fühlt sich sicher im virtuellen Kokon. Cosplayer:innen – Fans, die sich als ihre Lieblingsfiguren verkleiden – und die verspielte japanische Kawaii-Kultur bieten eine Flucht aus der harschen Wirklichkeit. Diese jugendliche Unschuld spiegelt sich auch in der Farbpalette des Trends wider, die Bonbonfarben wie leuchtendes Orange, Smaragdgrün und Dopaminrosa umfasst.

Eastpaks ‘Build to Resist’-Kampagne. Bild: Eastpak

‘Posthuman’

Während ‘Game On’ die Verbraucher:innen weg von der natürlichen Welt führt, bietet ‘Posthuman’ eine neue, technologisch geprägte Verbindung zur Natur. Mit von der Partie sind umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichem Leder aus Früchten, wie Äpfeln und Ananas sowie neuere, noch unkonventionellere Materialalternativen. Die Entwicklung von Pilzen als Material in der Modeindustrie und das Färben von Stoffen mit Bakterien stecken beispielsweise noch in den Kinderschuhen, haben der Trendforscherin zufolge jedoch großes Potenzial.

Die britische Designerin Stella McCartney demonstriert dies mit ihrem zukunftsweisenden Ansatz und ihrer Hommage an Mutter Natur. In ihren Kollektionen führt sie auf eine psychedelische Reise in die Welt der Pilze. Zudem präsentiert sie eine Accessoire-Linie aus Econyl-Garn, das aus Meeresabfällen und Abfallprodukten hergestellt wird. McCartney zeigt damit, wie die Symbiose von Natur und Technologie den Weg in eine nachhaltigere Zukunft ebnen kann.

Zu den Trendfarben zählt hierbei eine Mischung aus Beigetönen, aufgehellt durch Orange, sanftes Violett und Pink, das seine Inspiration in den verschiedenen Jahreszeiten der Natur findet.

Holzweiler FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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