Auf den Spuren eines Trends – Surrealismus in der Mode
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Die surrealistische Kunstströmung entstand in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg als künstlerische und humanistische Antwort auf eine von Konflikten geplagte Gesellschaft – die buchstäbliche Ablehnung der Realität. „Der Surrealismus zielt darauf ab, die menschliche Erfahrung zu revolutionieren”, heißt es auf der Website des Londoner Tate Modern Museum. „Er balanciert eine rationale Vision des Lebens mit einer, die die Macht des Unbewussten und der Träume betont.”
Von den 1930er bis zu den 50er Jahren griff die französische Designerin Elsa Schiaparelli Elemente des Surrealismus auf und brachte die Gefühle und Empfindungen der Kunst in ihren Entwürfen zum Ausdruck. In den vergangenen Saisons, vor allem aber seit der Pandemie, erkunden einige Designer:innen die Schnittstelle zwischen Realität und virtueller Welt. FashionUnited zeigt Ihnen fünf Marken, die diese Bewegung anführen
Iris Van Herpen
Die niederländische Designerin Iris Van Herpen ist nicht nur die erste Designerin, die ein 3D-gedrucktes Kleid entworfen hat, sie ist außerdem für ihre futuristischen Entwürfe bekannt. Für ihre Haute Couture Kollektion 2017 formte sie Metall zu zahlreichen geodätischen Rosen und verband diese zu einem extravaganten Kleid. Nach der Pandemie war ihre FS22-Kollektion geprägt von faszinierenden Looks, die von der digitalen Welt inspiriert wurden.
Moschino (entworfen von Jeremy Scott)
Seit seinem Debüt 1997 steht der US-amerikanische Designer Jeremy Scott für seine knalligen Shows. 2013 übernahm er die Zügel bei dem italienischen Modehaus Moschino, das für seine spielerischen Kollektionen bekannt ist. Scotts Herbst-/Winterkollektion 2023 wurde von der Schlafzimmer-Szene des Films ‘2001: A Space Odyssey’ von Stanley Kubrick inspiriert. Zu sehen waren beispielsweise ein Kleid in der Silhouette einer Standuhr oder ein Hut mit der Form eines Lampenschirms.
In der darauffolgenden Saison wurde Scott von der steigenden Inflation in den USA beeinflusst und präsentierte Looks mit Rettungsringen und Schwimmhilfen, die um Kleider gewickelt waren.
JW Anderson
Das Label JW Anderson ist für seinen unverwechselbaren Stil bekannt. Der aus Nordirland stammende Designer Jonathan Anderson gründete 2008 sein eigenes Label und entwirft seit 2013 auch für das spanische Modehaus Loewe. Bei seiner Frühling-/Sommerkollektion 2023 präsentierte der Designer Outfits, die mit zerbrochenen Skateboards, Fahrradlenkern und CDs versehen waren. Seine Idee war, die „immanente Vergänglichkeit der Moderne” zu erkennen.
Loewe
Für die Herbst-/Winterkollektion 2022 von Loewe entwarf Anderson ein langes, elegantes Schlauchkleid, auf dem zwei weibliche Arme eine Umarmung andeuten.
Für die Loewe-Kollektion der nächste Herbstsaison orientierte sich Anderson an der menschlichen Wahrnehmung. Er spielte mit der Art, wie Menschen Dinge im Internet und im realen Leben sehen. So tauchten Strickjacken in Rosa und Türkis auf, die in Wirklichkeit auf Papier ausgedruckt und auf die Haut der Models geklebt worden waren.
Schiaparelli
Der US-amerikanische Designer Daniel Roseberry ist seit 2019 der kreative Kopf von Schiaparelli. Seine Couture-Kollektion für die FS23 war voller Showstopper – sowohl auf dem Laufsteg, als auch im Publikum. In der ersten Reihe saß Kylie Jenner in einem schwarzen Kleid mit einem riesigen Löwenkopf. Der Look war auch auf dem Runway zu sehen.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk. Übersetzung und Bearbeitung: Pia Schulz