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Ayako Koshino gestorben

Von FashionUnited

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Die große alte Dame des japanischen Modedesigns ist tot: Ayako Koshino starb am Sonntag im Alter von 92 Jahren nach einem Schlaganfall. Die Tochter eines Kimono-Händlers hatte schon früh mit dem Entwerfen von Kleidung begonnen. Ihr Lebenswerk spiegelt den Übergang von der traditionellen japanischen Bekleidung zu westlich orientierter Mode im 20. Jahrhunderts. Noch bis zu ihrem Tod war sie mit eigenen Entwürfen beschäftigt: Zuletzt konzentrierte sie sich auf Kleider für ältere Damen, die sich wieder stärker an traditionellen japanischen Werten orientierten. Ayako Koshino war Designerin mit Leib und Seele: Noch kürzlich, so berichtete die britische Vogue, habe sie angekündigt, dass sie "als Designerin sterben" wolle. Hätte sie die Möglichkeit, wiedergeboren zu werden, ergänzte sie, würde sie mit Sicherheit wieder den gleichen Beruf wählen.

Im Ausland wurde sie jedoch vor allem wegen ihrer drei Töchter, die sie nach dem Tod ihres Mannes im Zweiten Weltkrieg allein aufgezogen hatte, berühmt: Hiroko, Junko und Michiko wurden selbst Designerinnen. Hiroko und Junko zeigten ihre Entwürfe in den späten siebziger Jahren erstmals in Europa. Einige Jahre später wurden sie zu Protagonistinnen des "Japan-Booms" in der internationalen Modeszene. Beide besitzen bis heute eigene Label, "Junko Koshino" und "Hiroshi Koshino". Die größten Erfolge feierte jedoch Michiko, die nach London zog und dort immer noch mit ihrem Label "Michiko London" auf der London Fashion Week präsent ist.

Die Beziehung zu ihren erfolgreichen Töchtern beeinflusste auch Ayako Koshinos Arbeitsweise: "Ich versuche, mir vorzustellen, dass Hiroko, Junko und Michiko nicht meine Töchter, sondern Konkurrentinnen sind. Wir sind wie vier Schwestern, die miteinander wetteifern, sich zanken und gegenseitig anfeuern", sagte sie vor kurzem. Und: "Ich versuche immer, bessere Sachen zu machen als sie."

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