Berlin Fashion Week: Litkovskas puristische Mode mit Folkloremagie
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Das ukrainische Modelabel Litkovska bereicherte die Berliner Modewoche als Gastdesignerin mit raffinierter Schneiderkunst.
Ukrainische Volksgesänge stimmen im dunkel-geheimnisvollen Bunker der Feuerle-Kollektion auf die Kreationen der Designerin Lilia Litkovskaya ein. Die kahlen Räume mit den ausgestellten chinesischen Kaiser-Möbeln und seltenen Mon-Bronzegefäßen wirken in ihrer Einfachheit beinahe asketisch.
Ebenso puristisch und geistvoll sind die Grundzüge der SS23-Kollektion von Litkovska. Makellos platzierte Details erwecken erst den Zauber ihrer Mode – ein gerafftes Cutout an der Taille, die Schnürung am Rücken eines Korsetts und vor allem die Elemente aus der ukrainischen Tracht. Subtil eingesetzt bringen Fransen an Kleidern und Stolen oder gehäkelte Details eine bodenständige Note zu den aufwändig drapierten Kleidern und maßgeschneiderten Anzüge.
Ihre Entwürfe im Bunker der Feuerle Kollektion zu zeigen, spiegele auch die Situation wider, in der ihre zurzeit Couture entsteht, erzählt Litkovska nach der Show. Die Designerin pendelt zwischen Paris und Kiew, gefertigt werden ihre Kleidungsstücke in der Ukraine.
Die Designerin setzte auch ein politisches Statement in ihrer Kollektion. Mehrere Kleidungsstücke wurden mit einem Gedichts namens "Gebet eines ukrainischen Patrioten" bestickt, das in den 1930er Jahren von einem Dissidenten mit Blut auf die Wände seiner Zelle geschrieben wurde.
Das während der Show gesungene Frühlingslied “Vesnianka” ist der Titel der Kollektion und steht gleichzeitig für die Hoffnung auf Frühling, der auf die dunklen Zeiten ihres Heimatlandes folgt.