Britische Aufsichtsbehörde untersucht Asos, Boohoo und Asda wegen „grüner“ Behauptungen
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Eine britische Aufsichtsbehörde hat eine Untersuchung gegen Asos, Boohoo und Asda wegen ihrer „grünen“ Behauptungen eingeleitet.
Die Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) erklärte, sie wolle der Frage „auf den Grund gehen“, ob die drei Unternehmen ihre Kundschaft in Bezug auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte „in die Irre führten“.
Der Schritt ist Teil der jüngsten Bemühungen der CMA, in allen Branchen gegen Greenwashing vorzugehen.
Im September 2021 veröffentlichte die Aufsichtsbehörde den „Green Claims Code“, in dem dargelegt wird, wie Unternehmen ihre Umweltfreundlichkeit ehrlich und genau kommunizieren können, ohne Kund:innen in die Irre zu führen.
Im Januar richtete die CMA ihr Augenmerk auf die Modebranche, die ein notorischer Wiederholungstäter ist, wenn es um übertriebene Nachhaltigkeitsangaben geht.
Seit der Einführung des Green Claims Codes im vergangenen Jahr betrafen fünf von 21 bei der CMA eingereichten Beschwerden über Greenwashing die Modebranche, wie eine Untersuchung der internationalen Anwaltskanzlei RPC ergab.
Die CMA sagte am Freitag, sie werde untersuchen, ob die von Asos, Boohoo und Asda verwendete Sprache zur Beschreibung ihrer jeweiligen Nachhaltigkeitssortimente „zu breit und vage“ sei.
Britische Aufsichtsbehörde leitet Greenwashing-Untersuchung ein
Sie wird auch untersuchen, ob die Kriterien für die Aufnahme eines Produkts in diese Sortimente „niedriger sind, als Kund:innen vernünftigerweise erwarten können“ . Als Beispiel werden Produkte genannt, die nur zu 20 Prozent aus recyceltem Material bestehen.
Darüber hinaus wird die Behörde untersuchen, ob bestimmte Artikel in die Kollektionen aufgenommen werden, obwohl sie diese Anforderungen nicht erfüllen, oder ob Informationen über die in den Öko-Sortimenten enthaltenen Produkte fehlen, zum Beispiel darüber, aus welchen Stoffen sie hergestellt sind.
Schließlich will die CMA untersuchen, ob Aussagen über Akkreditierungssysteme und -standards für Textilien möglicherweise irreführend sind, zum Beispiel wenn nicht klar ist, „ob sich die Akkreditierung auf bestimmte Produkte oder auf die allgemeinen Praktiken des Unternehmens bezieht“.
Sarah Cardell, Interimschefin der CMA, sagte in einer Erklärung: „Menschen, die ‘grün’ kaufen wollen, sollten dies in der Gewissheit tun können, dass sie nicht in die Irre geführt werden. Umweltfreundliche und nachhaltige Produkte können eine Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen, aber nur, wenn sie echt sind“.
Sie sagte, dass die CMA nicht zögern werde, „Maßnahmen zu ergreifen - notfalls auch auf dem Rechtsweg - sollten die von den Unternehmen gemachten umweltfreundlichen Behauptungen nicht stichhaltig seien“.
„Dies ist erst der Anfang unserer Arbeit in diesem Sektor, und alle Modeunternehmen sollten dies zur Kenntnis nehmen: Überprüfen Sie Ihre eigenen Praktiken und stellen Sie sicher, dass sie im Einklang mit dem Gesetz stehen“, fügte Cardell hinzu.
Die CMA berichtete, sich mit allen drei Unternehmen in Verbindung gesetzt zu haben. Alle hatten Stellungnahmen abgegeben, in den sie sich bereit erklären, bei den Ermittlungen kooperieren zu wollen.
Dieser übersetzte Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk.