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Britische Fast Fashion: Die Hälfte der Kleidung besteht noch komplett aus neuem Plastik

Von Huw Hughes

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Mode

Bild: Pexels

Eine Studie, die den Einsatz von Kunststoffen in der britischen Fast-Fashion-Industrie untersuchte, hat herausgefunden, dass 49 Prozent der Kleidung von vier Top-Marken komplett aus neuen Kunststoffen hergestellt wird.

Boohoo war der größte Übeltäter mit 67 Prozent seiner Mode, die komplett aus Stoffen hergestellt wurde, die aus Petrochemikalien wie Polyester, Acryl, Nylon und Polyamid stammen. Es folgten PrettyLittleThing (66 Prozent), Missguided (62 Prozent) und Asos (49 Prozent).

Die Studie wurde von der Royal Society for the Arts (RSA) durchgeführt, die 10.000 Kleidungsstücke der vier Marken analysierte.

Es wurde auch festgestellt, dass durchschnittlich 80 Prozent der auf den Websites der Marken aufgeführten Artikel eine gewisse Menge an neuen Kunststoffen enthielten – bei PrettyLittleThing waren es 89 Prozent, gefolgt von Boohoo und Missguided (jeweils 84 Prozent) und Asos (65 Prozent).

Die Studie erscheint inmitten wachsender Kritik an der globalen Fast-Fashion-Industrie und ihrem astronomisch hohen CO2-Fußabdruck.

Eine MIT-Studie fand zudem heraus, dass ein durchschnittliches Polyester-Hemd 5,5 Kilogramm CO2 produziert, 20 Prozent mehr als ein Baumwoll-Hemd und die gleichen Emissionen wie das Fahren von 13 Meilen (etwa 20,9 Kilometer) in einem PKW.

Verschwindend geringer Anteil an recycelten Stoffen

Eine Möglichkeit, mit deren Hilfe die Modeindustrie in den letzten Jahren begonnen hat, ihren Umwelteinfluss zu mildern, ist durch die Verwendung von recycelten Materialien. Die RSA-Studie fand allerdings heraus, dass eine "verschwindend geringe" Menge an recycelten Stoffen von den vier Marken verwendet wird.

Der Anteil an Kleidung mit recyceltem Material war bei Missguided mit nur bei fünf Prozent am höchsten, gefolgt von Asos (vier Prozent), Boohoo (zwei Prozent) und PrettyLittleThing (ein Prozent).

Eine separate RSA-Studie Anfang des Jahres legte nahe, dass es eine "Bewusstseinslücke" gibt, wenn es um Käufer und die Kleidung geht, die sie kaufen. Nur 49 Prozent derjenigen, die regelmäßig Fast Fashion kaufen, geben zu, dass sie Kleidung kaufen, die synthetische Materialien enthält.

Die RSA fordert die Regierung auf, eine "Kunststoff-Steuer" auf Kleidung zu prüfen, die nach Großbritannien importiert oder dort produziert wird und neue Kunststoffe enthält.

Die RSA fordert außerdem, dass Fast-Fashion-Marken neue Wege zur Förderung von Second-Hand-Kleidung und anderen kreislauforientierten Geschäftsmodellen wie Verleih- und Reparaturservices suchen und regelmäßig Statistiken darüber veröffentlichen sollten, wie viel Plastik in ihrer Kleidung enthalten ist.

Und sie sagte, Käufer sollten sich verpflichten, "weniger und besser zu kaufen"

Dieser Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk. Übersetzung und Berbeitung: Barbara Russ

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