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Chilenische Kreative entwerfen Kollektionen mit Abfällen aus Textildeponien

Von Cynthia Ijelman

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Mode
Ein chilenisches Programm arbeitet mit Designer:innen und Kunsthandwerker:innen zusammen, um Kollektionen aus Textilabfällen aus Tarapacá zu entwerfen Bild: Runway Fashion Design

Etwa 44 chilenische Designer:innen und Kunsthandwerker:innen nehmen an der Runway Fashion Design Challenge teil. Das Programm will Kleidungsstücke aus Textildeponien in der Region Tarapacá wieder zuverwenden und ihnen durch Modekollektionen ein neues Leben zu geben.

Kreative sammeln Textilmüll in der chilenischen Wüste. Bild: Runway Fashion Design

Das Programm „Runway Fashion Design Tarapacá Circular and Sustainable“ (RFD) wurde von Johana Fernández ins Leben gerufen. Die ausgebildete Wirtschaftsingenieurin mit einem Diplom in der Modeindustrie und in Mode- und Luxuskommunikation, will damit „die Bedeutung der Schaffung von Programmen zur Förderung von Slow Fashion und von bewusstem Konsum hervorheben und außerdem die Sichtbarkeit jener Marken erhöhen, die mit ihren neuen Konzepten gegen die Mainstreammarken konkurrieren, die fast 90 Prozent des Marktes besetzen“, erklärte die Organisation in einer Pressemitteilung.

Kreative sammeln Textilmüll in der chilenischen Wüste. Bild: Runway Fashion Design

Kollektionen mit Textilabfällen

In Tarapacá, einer Region im Norden von Chile, arbeitete eine Gruppe von Kunsthandwerker:innen und Designer:innen in Zweiergruppen daran, Textilabfälle in Modekollektionen zu verwandeln, um so die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Mehr als drei Monate lang haben sie rund 242 Kilo Kleidungsstücke von der Textilmülldeponie gerettet, um sie zu neuen Modeteilen umzuarbeiten.

Kreative sammeln Textilmüll in der chilenischen Wüste. Bild: Runway Fashion Design

Die Präsentation dieser Kollektionen soll im Rahmen eines internationalen Laufstegs am 12. April am Strand von Cavancha, an der Küste der Gemeinde Iquique, stattfinden. Dort wird eine Jury, bestehend aus den spanischen Designer:innen Juan Carlos Mesa, Ágatha Ruiz de la Prada und Jesús Reyes sowie vier nationalen Expert:innen, der Direktorin des Programms, Johana Fernández, den Designern Cris Miranda und Lupe Gajardo, der Direktorin der Andes Fashion Week, Leticia Faviani und der Meeresbiologin Paola Nelson, die zwei Gewinner:innen auswählen. Diese werden ihre Entwürfe auf der Andes Fashion Week in Santiago de Chile vorstellen, und die besten Kollektionen haben die Chance, auf internationalen Plattformen verkauft zu werden.

„Diese Herausforderung ist eine Gelegenheit, die Art und Weise, wie wir in Chile mit der Textilproblematik umgehen, völlig zu verändern“, erklärt Marcela González, eine der Projektteilnehmerinnen.

Die Direktorin Johana Fernández weist ihrerseits auf die Bedeutung des Programms und der Aktivitäten hin, wie beispielsweise der Besuch von Mikro-Textildeponien, um Kleidungsstücke für die Erstellung der Kollektionen zu retten. Fernández: „Die Teilnehmer:innen haben Kleidungsstücke gefunden, die in gutem Zustand und praktisch neu waren und von denen nicht einmal das Etikett entfernt wurde, bevor sie weggeworfen wurden. Sie wurden nie verkauft und einfach in der Wüste zurückgelassen. RFD kümmert sich um einen Teil des Problems, indem es diesen Kleidungsstücken durch Kreativität einen neuen Wert verleiht und eine Kollektion auf hohem Niveau erstellt."

Kreative sammeln Textilmüll in der chilenischen Wüste. Bild: Runway Fashion Design
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