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China soll über eine halbe Million Menschen in Xinjiang zum Baumwollpflücken gezwungen haben

Von Huw Hughes

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China soll mehr als eine halbe Million Uiguren und andere Minderheiten zum Baumwollpflücken in der westlichen Region Xinjiang gezwungen haben, wie neue Untersuchungen zeigen.

Einem neuen Bericht zufolge, der am Dienstag vom Center for Global Policy mit Sitz in Washington veröffentlicht wurde, haben allein drei uigurische Regionen im Jahr 2018 mindestens 570.000 Menschen durch das Zwangsarbeits- und Transferprogramm der Regierung zum Baumwollpflücken mobilisiert.

Der Bericht, der auf Analysen von Regierungsdokumenten und staatlichen Medienberichten basiert, geht jedoch davon aus, dass Xinjiangs gesamter Arbeitstransfer ethnischer Minderheiten in die Baumwollpflückerei diese Zahl wahrscheinlich um mehrere Hunderttausend übersteigt.

China wurde bereits international verurteilt, weil es muslimische Minderheiten inhaftiert und zur Arbeit gezwungen hat, aber die Regierung behauptet, die Arbeit sei Teil einer groß angelegten Kampagne zur Armutsbekämpfung.

Auswirkungen auf Lieferkette – Xinjiang produziert 20 Prozent der weltweiten Baumwolle

Bisher betrafen die Beweise für Zwangsarbeit in Xinjiang nur die Fertigung, einschließlich der Produktion von Textilien und Bekleidung. Dieser neue Bericht liefert jedoch Beweise für Zwang speziell im Zusammenhang mit dem Pflücken von Baumwolle.

Dies hat auch große Auswirkungen auf globale Lieferketten. Xinjiang produziert etwa 85 Prozent der chinesischen und 20 Prozent der weltweiten Baumwolle, die von Modeunternehmen auf der ganzen Welt verwendet wird.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, wies die Ergebnisse des Berichts zurück. „Menschen aller ethnischen Gruppen zu helfen, eine stabile Beschäftigung zu finden, ist etwas völlig anderes als 'Zwangsarbeit'", sagte er laut Reuters bei einer Pressekonferenz in Peking.

Er fügte hinzu, dass fast drei Millionen Menschen in der Region aus der Armut geholt worden seien und dass alle ethnischen Gruppen in Xinjiang ihre Berufe wählen könnten.

USA erläst Freigabestopp für Baumwolle von Xinjiang Production und Construction Corps

Regierungen müssen bei der Untersuchung von Lieferketten "proaktiv" vorgehen. Anfang des Monats erließen die USA einen Freigabestopp für Baumwolle, die von Xinjiang Production und Construction Corps produziert wird.

Dieses Unternehmen produziert jedoch nur 33 Prozent der Baumwolle in Xinjiang und nur 0,4 Prozent der hochwertigsten Langstapel-Baumwolle, so das Center for Global Policy, dessen Bericht Beweise für Zwangsarbeit in Bezug auf die gesamte in Xinjiang produzierte Baumwolle liefert.

„Die US-Regierung sollte einen Freigabestopp auf alle Produkte anwenden, die Baumwolle aus irgendeinem Teil Xinjiangs enthalten, nicht nur Baumwolle, die in den XPCC-Regionen produziert wird", so das Center for Global Policy.

„Dies könnte auf einer ‘widerlegbaren Vermutung’ basieren, ähnlich dem Uyghur Forced Labor Prevention Act, der die Beweislast auf diejenigen verlagert, die solche Produkte in ihren Lieferketten verwenden wollen."

Der Bericht fuhr fort: „Unternehmen sollten verpflichtet werden, die Rolle von chinesischer Baumwolle in ihren Lieferketten gründlich zu untersuchen, auch wenn die damit verbundene Weiterverarbeitung außerhalb Chinas stattfindet, das allein ist nicht ausreichend. Die Regierungen müssen auch bei den entsprechenden Überwachungsverfahren proaktiv sein."

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Bild: Pixabay

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