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Collector Square: Die Verkäufe von Second-Hand-Luxusgütern boomen

Von Herve Dewintre

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Mode

Hermès-Tasche. Bild: Collector Square

Während Luxushäuser ihre Preise erhöhen, boomt der Markt für Second-Hand-Waren aus dem höheren Preissegment. Das ist ein Glücksfall für Collector Square, eine Online-Plattform mit Sitz in Paris für Luxusmode aus zweiter Hand – die ein Rekordjahr verzeichnet.

Der Durchschnittspreis für Hermès-Taschen stieg innerhalb von zwei Jahren um 44 Prozent (eine Birkin 30 Tasche aus schwarzem Togo-Leder, die 2021 auf dem Second-Hand-Markt für durchschnittlich 14.500 Euro gekauft wurde, erzielte in diesem Jahr fast 20.000 Euro). Der Durchschnittspreis für eine Patek Philippe Nautilus-5712-Uhr stieg um 172 Prozent, eine Alhambra-Kette aus den 70er Jahren von Van Cleef & Arpels kostet 34 Prozent mehr. Vier Objekte, deren Wert schneller als die Börse wächst. Der Second-Hand-Markt im Luxussektor floriert auch deshalb, weil die begehrtesten Objekte immer seltener werden.

Eine direkte Korrelation zwischen dem Markt für neue Produkte und dem Markt für Second-Hand

Die Website Collector Square profitiert von der Synergie zwischen Preisen für neue Produkte und dem Second-Hand-Ware – 2021 war ein Rekordjahr für die Plattform. Die durchschnittlichen Warenkörbe für Luxusgüter explodieren im Onlinehandel. Bei Collector Square liegt der durchschnittliche Online-Warenkorb bei fast 4.500 Euro. Osanna Orlowski, Mitgründerin der Website, die im vergangenen Jahr zur stellvertretenden Geschäftsführerin ernannt wurde, bestätigt dies in einer Pressemitteilung: „Es besteht eine direkte Korrelation zwischen dem Neu- und dem Gebrauchtmarkt im Luxussektor. Wenn Luxushäuser ihre Preise erhöhen, manchmal erheblich – mehr als 10 Prozent mehrmals im Jahr bei Chanel zum Beispiel – steigt der Wert der Objekte auf dem Second-Hand-Markt entsprechend.“

Der Second-Hand-Markt ist auch sehr stark mit den Neuigkeiten und Trends im Luxusbereich verbunden. „Spitzenumsätze und -verkaufszahlen sind bei uns zu beobachten, wenn Neuauflagen von Klassikern wie der Saddle-Bag von Dior oder der Panthère-Uhr von Cartier auf den Markt kommen. Aber auch während der Modewochen. Jubiläumsdaten von Kollektionen, der Wechsel von Designer:innen oder auch Ankündigungen der Einstellung der Produktion (wie kürzlich die Nautilus 5711 von Patek Philippe) sind ebenfalls Gründe für plötzliche Wertsteigerungen“, bestätigt Orlowski, die erklärt, dass die Website nicht nur die Neugier von Fans schöner Produkte weckt, sondern auch Käufer:innen- und Sammler:innen anzieht, die ihr Portfolio mit bestimmten Stücken aus den Bereichen Lederwaren, Uhren, Kunstwerke und Schmuck diversifizieren möchten.

So betrifft bei Collector Square jede dritte Anfrage nach Lederwaren eine Hermès-Tasche und der Traffic auf der Seite hat sich bis 2021 verdoppelt: Er stieg um 25 Prozent bei Wishlists, um 13 Prozent bei Alerts und um 40 bei den Verkäufen. Es überrascht daher nicht, dass die Modelle Birkin und die Kelly mehr als die Hälfte der verkauften Taschen des Luxushauses ausmachen. Jede fünfte verkaufte Tasche ist von Chanel – das Modell Timeless ist mit Abstand die meistverkaufte Tasche (30 Prozent) – während Louis-Vuitton-Taschen ein Drittel der Kategorie Lederwaren ausmacht. Das Modell Keepall führt die Rangliste an: eine von drei verkauften Louis-Vuitton-Taschen ist eine Keepall.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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