Cowboys, Knoten- und Strickkünstler: Der Streetstyle der Pitti Uomo

Bei der Pitti Uomo gibt es nicht nur in den Messehallen und an den Ständen der vertretenden Marken einiges zu entdecken, sondern auch der Stil der Besucher:innen bietet jede Menge Inspiration. Während die Winter-Editionen der in Florenz ansässigen Herrenmodemesse für gewöhnlich mit Maßanzügen und Schneiderkunst besticht, geht es in den heißen Sommermonaten oft etwas legerer zu – doch dieses Jahr drohte Regen den Gästen der Fortezza Basso einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Die Wettervorhersage schreckte jedoch niemanden davon ab modische Glanzleistungen abzuliefern und bei dem ein oder anderen Trend-Piece waren sich die Herren der Messe einig.

Bandana-Bandits

Die Gäste der Florentiner Messe bewiesen sich in diesem Jahr als echte Knotenkünstler. Nicht nur der perfekte Krawattenknoten gelingt ihnen bekannterweise mühelos, auch ein Halstuch wissen sie gekonnt und geknotet einzusetzen. Bandanas und Tücher zierten die Hälse der Männer der Messe und ersetzten an einigen Stellen sowohl das sonst so beliebte Einstecktuch aber auch die Krawatte, die noch im Winter als einer der Hauptakteure galt.

Gerne gesehen und getragen wurden die Tücher zu Hemden mit offenen Krägen. Ob dezent und in monochromen Tönen oder als buntes Statement, kam dabei ganz auf das Outfit und die farbenfrohe Natur des Trägers an.

Häkel- und Strickkünstler

Strick im Sommer klingt zuerst immer ein wenig konträr, doch auf der Pitti konnte man Blicke auf einige luftige Strick- und Häkeloberteile erhaschen, die sich als interessante Alternative zum T-Shirt erwiesen.

Ob als Strick-Polo oder grobmaschigen Top unterm Sakko, oder als Hauptakteur des Outfits, der alle Blicke auf sich zieht – der Trend begeisterte auf der Pitti durch Vielseitigkeit. Keine falsche Scheu vor Optiken, die für gewöhnlich der Welt der Damenmode – oder Omas Gardinen – vorbehalten sind, denn gerade diese Varianten können mit der richtigen Einstellung wirklich cool aussehen.

Schneiderkunst in Pastelltönen

Tailoring darf auf keiner Ausgabe der Pitti fehlen, schließlich ist die Messe für ihre Pitti-Peacocks – Paradiesvögel im Anzug – bekannt. Doch in diesem Sommer waren es nicht die adretten Herren im klassischen Dreiteiler, die besonders hervorstachen, sondern jene, die auf pastell- und bonbonfarbene Sakkos und Anzüge mit entspannter Passform setzten.

Pistaziengrün, Lavendeltöne und sanftes Gelb waren nur wenige der Farbvarianten, die an Gelato in einer italienischen Eisdiele erinnerten. Gepaart wurden die Sakkos aus luftiger Leine entweder mit einer Hose im selben Ton, oder zu komplementären Farben.

Pitti-Cowboys

Florenz mag nicht der Wilde Westen sein, doch auf dem Gelände der Fortezza Basso waren einige Cowboys unterwegs. Der Cowboy-Hut stand dabei definitiv im Vordergrund, doch Boots und Sporen komplementieren den Look des ein oder anderen Messebesuchers.

Die Outfits der Messe-Cowboys unterschieden sich stark in ihrer Formalität. Legere Varianten gab es mit Jeans zum weißem T-Shirt mit Hut, Bandana um den Hals und Tattoos als Accessoires, aber auch in der Form von hellen Jeans mit passender Metallkette am Gürtel zum weiten Gilet, auffälliger Sonnenbrille, Bandana und Hut. Extravaganter war da schon eine Variante mit Cowboystiefeln, Jeanshemd, Krawatte und Einstecktuch zum hellen Anzug, der farblich auf den Hut abgestimmt war.

Regen-Couture

Die Herren der Pitti stellten ihr modisches Können und Kreativität aber nicht nur bei Sonnenschein unter Beweis. Auch bei spontanen Regenschauern wussten sie sich zu helfen. Weiße Hosen und Wildleder Loafer wurden kurzerhand in Plastik gehüllt und vor dem Ruin bewahrt, Plastikplanen wurden zu Umhängen und die Frisuren wurden mit Regen vor dem Wetter geschützt.