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DFB treibt Ausrüsterwechsel voran

Von FashionUnited

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DFB treibt Ausrüsterwechsel voran

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) setzt bei seinem Bemühen, den US-Sportartikelhersteller Nike als neuen Ausrüster für die Fußball-Nationalmannschaft zu gewinnen, nun auch auf die öffentliche Meinung. Zu diesem Zweck gab der Verband eine Meinungsumfrage in Auftrag, deren Ergebnisse am Montag vorgestellt wurden.

Das Resultat: Unter bestimmten Bedingungen ist die große Mehrheit der Deutschen offenbar dafür, dass die Nationalmannschaft künftig mit dem Swoosh-Logo der Amerikaner auf der Brust auflaufen soll - und nicht mehr, wie seit Jahrzehnten gewohnt, mit den drei Streifen von Adidas.

Drei Fragen hatte der DFB den Teilnehmern stellen lassen. Die Ergebnisse fielen dabei recht unterschiedlich aus: So fiel die Antwort auf die einfachste Frage "Soll der DFB von Adidas zu Nike wechseln?" eindeutig aus - aber nicht im Sinne des Verbandes: Nur 19 Prozent der Befragten stimmten hier mit "ja", 40 Prozent waren dagegen.

Die Stimmung änderte sich jedoch, sobald die ökonomischen Erwartungen - Nike bietet für einen Ausrüstervertrag deutlich mehr als der Konkurrent aus Herzogenaurach - ins Spiel kamen: Auf die Frage, ob der DFB zu Nike wechseln sollte, wenn er dafür jährlich 40 Millionen Euro mehr bekommen würde als zuvor von Adidas, war das Ergebnis bereits ein Unentschieden: 34 Prozent sprachen sich dafür aus, ebenfalls 34 Prozent lehnten ab.

Bei der dritte Frage, deren Ergebnis hinterher vom DFB in den Vordergrund gestellt wurde, setzte der Verband dann auf eine gewisse Portion Populismus. Sie lautete "Soll der DFB von Adidas zu Nike wechseln, wenn er die Mehreinnahmen von jährlich 40 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung und den Bau von Bolzplätzen in Schulen und Vereinen investiert?" Wer könnte dazu schon nein sagen? Das Ergebnis fiel entsprechend aus: Nun befürworteten 72 Prozent der Befragten den Wechsel, nur noch 10 Prozent waren dagegen.

Das war dann auch endlich ein Resultat nach dem Geschmack von DFB-Präsident Theo Zwanziger: "Dies ist ein eindeutiges Votum für uns, dass die Bevölkerung einen Wechsel zu Nike für sinnvoll hält, wenn das Geld vor allem in Projekte zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen fließt. Genau das wollen wir", erklärte er.

Nebenbei erbrachte die Umfrage ein weiteres Interessantes Ergebnis: Adidas ist in Deutschland weiterhin deutlich beliebter als der US-amerikanische Konkurrent. Auf der Beliebtheitsskala der Sportausstatter liegt Adidas bei 61 Prozent (bei den Fußball-Interessierten: 74 Prozent), Nike hingegen bei vergleichsweise mageren 43 Prozent (bei den Fußball-Interessierten: 49 Prozent).

Die vom DFB in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens tns-Infratest wurde nach Angaben des Verbandes in der vergangenen Woche von Mittwoch bis Freitag unter 1000 Personen im Alter ab 14 Jahren durchgeführt. Nachdem der DFB vor wenigen Tagen ein Rechtsgutachten vorgelegt hatte, in dem die vorgebliche Vertragsverlängerung mit Adidas für nichtig erklärt worden war, dürfte die nun veröffentlichte Meinungsumfrage den nächsten Schritt zur Annahme des Nike-Angebotes, das mit insgesamt etwa 500 Millionen Euro dotiert ist, darstellen.

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