Die Aigner-Offensive
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Das deutsche Luxus-Modehaus Aigner startet in diesem Jahr die umfangreichste Expansionsbewegung seit seinem Bestehen. Wie die Tageszeitung "Die Welt" berichtet, will das Unternehmen jüngere Zielgruppen erschließen und plant zugleich zahlreiche Neueröffnungen im Retail-Bereich. "Wir planen neue Flächen und neue Läden. In diesem Jahr eröffnen wir 30 neue Shops, 20 werden grundlegend renoviert" so Aigner-Vorstandchef Michael Kamm. Insgesamt wird das Unternehmen nach den geplanten Neueröffnungen über 151 Filialen weltweit verfügen, weitere 15 sollen jährlich folgen. Vor allem im Ausland, wo der Konzern eigenen Angaben zufolge bereits 60 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet, soll kräftig investiert werden. "Im Nahen Osten und China gibt es genug Menschen, die sich mit Premiummarken schmücken wollen und auch das Geld dafür haben" so Kamm in der "Welt". Und da man in diesen Gegenden ein Faible für deutsche Produkte habe, verspreche man sich dort ein sattes Umsatzplus.
Des weiteren soll die Marke einer Verjüngungskur unterzogen werden, die Zielgruppe wird von den aktuell 55- bis 60-Jährigen auf die 35- bis 40-Jährigen umdefiniert. Dabei hofft die Edelmarke, vom aktuellen Boom in Sachen Accessoires profitieren zu können. "Jahrelang standen bei den Kunden die Textilien im Fokus, inzwischen ist eine Übersättigung eingetreten und das Accessoire ist wichtiger geworden" mutmaßt Kamm. Nach einer langen Phase der Konsolidierung will das Unternehmen in diesem Jahr auch erstmals wieder eine positive Bilanz abliefern und endlich schwarze Zahlen schreiben. Die Sanierung sei abgeschlossen, und es werde wieder Geld verdient, so der Konzern. 2004 war Aigner von der Börse verschwunden und galt lange Zeit als Übernahmekandidat.