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Die Glanzlichter und Tiefpunkte der Paris Fashion Week SS20

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Die Frühjahr/Sommer 2020 Laufstegsaison in Paris hat ihr Ende erreicht. Sie begann am vergangenen Montag mit Mame Kurogouchi und endete mit Louis Vuitton 8 Tage später am Dienstagabend. Ein wichtiges Takeaway der Pariser Shows ist, dass Marken sich nach außen zur Nachhaltigkeit bekennen, während sich das Echo des Klimawandels durch die isolierten Wände der Modebranche lautstark offenbart.

Bei Dior wurde ein inklusiver Garten in einen märchenhaften Wald verwandelt, an dem die Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri mit Coloco, einem in Paris ansässigen Umweltdesign-Kollektiv, zusammenarbeitete. Ziel ist es, die Bäume nach der Show in Paris im Rahmen des Regenerationsprojektes wieder anzupflanzen. Als Raf Simons 2012 seine erste Kollektion im selben Haus lancierte, wurden eine Millionen Blumen für eine großzügige florale Kulisse verwendet - zu dieser Zeit gab es noch keine Kommunikation aus dem Hause Dior über das Schicksal der Blüten. Im Jahr 2019 ist es nicht mehr akzeptabel, die Natur für die Augen der Journalisten und Einkäufer zu plündern.

Chiuris Präsentation erhielt gemischte Kritiken, wobei einige Redakteure begeistert waren, dass sie "äußerst schön" war, andere bezeichneten sie als "produktgetrieben" und "langweilig". Die blumig bedruckten Kleider, von denen viele appliziert, bedruckt oder bestickt wurden, waren eine exquisite Ode an die Natur.

Nachhaltige Laufsteg Saison

Stella McCartney ist leise zu einer Veteranin ethischer Mode herangewachsen, die in dieser Saison ihre bisher umweltfreundlichsten Kollektion entwickelt hat, bei der 75 Prozent der verwendeten Materialien nachhaltig sind. McCartney sagte, dass 90 Prozent der gesamten verwendeten Baumwolle ökologisch ist, ebenso wie 100 Prozent des Denims. Die Accessoires wurden aus Hanf und nachhaltigem Raffiabast hergestellt. Wie die Jeans nachhaltig behandelt wurde, um einen Look mit Säure-Waschung zu erzeugen, war nicht klar, denn das dieser Prozess ist eine der am wenigsten nachhaltigen Produktionspraktiken.

Foto: Dries Van Noten SS20, Catwalkpictures

Dries van Noten x Christian Lacroix

Florale Jacquards, auf antiken Webstühlen gewebte Kleidungsstücke und üppige Farbkontraste brachten Magie in die Pariser Modewoche, bei der faszinierendsten Zusammenarbeit von Masterminds, die die Branche in letzter Zeit gesehen hat. Weit über die üblichen Kollaborationen High Street Giant x Luxury Designer hinausragend, war dies eine exquisite Partnerschaft – vom ersten Look einer mit Gürtel und Bändern geschnürten Jacke zu einem gefiederten Haarteil bis hin zu den Straußenfransen auf dem Brautumhang des letzten Looks.

In einer Erklärung beschrieb Dries van Noten die Partnerschaft: "Alles enstand sehr natürlich und gleich zu Beginn der Saison fühlte ich, dass ich Überschwang, Üppigkeit, mehr Volumen und Spaß brauchte!... Ich fühlte mich ständig zu den 80er und 90er Jahren hingezogen, zu einer Liebe des Schickmachens, zur Couture, zur Schönheit, zur Kühnheit - zur Freude. Ich erkannte schnell, dass alle Wege zur Arbeit und Welt von Herrn Christian Lacroix zu führen schienen. Nach kurzer Überlegung, dachte ich, warum nicht einfach anrufen, warum nicht Christian anrufen und fragen, ob er für die Herausforderung bereit ist und es genießen würde, mit mir an einer Kollektion zu arbeiten. Ich war so glücklich, als er sofort sagte: Ja."

Photo: Dries Van Noten SS20, Catwalkpictures

Balenciaga

Die Schlüsselcodes von Demna Gvasalias Balenciaga wurden gefestigt, seit er die kreative Herrschaft über das Modehaus von Kering übernahm. Sie haben sich seitdem nicht mehr viel verändert. In dieser Saison kam es jedoch zu einer spürbaren Bewegung und es wurde eine höherwertige Version der Streetwear von Gvasalia präsentiert. Das bedeutete nuanciertes Oversize, aber auch architektonische Raffinesse, wie sie in den Kleidern am Ende der Show zu sehen waren.

In einem blau gestrichenen Auditorium der Vereinten Nationen wirkten die Charaktere auf dem Laufsteg glaubwürdiger, auch wenn Blazer und Mäntel teils so überdimensioniert war, dass die Köpfe der Models kaum herausragten.

Foto: Balenciaga

Chanel

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, kann Chanel mit seinen aufwändigen Showproduktionen wenig punkten. Seit dem Tod von Karl Lagerfeld, der alles von einem tonnenschweren Sandstrand bis hin zu ganzen Städten als Laufstegkulisse wiederhergestellt hat, setzt sich die neue Kreativdirektorin von Chanel, Virginie Viard, den gleichen Kurs fort und entscheidet sich für maximalistische Sets, wobei sie in dieser Saison Dächer baut, die an das Paris der 1960er Jahre erinnern.

Gezeigt wurden die üblichen Chanel-Elemente von viel Bouclé über Perlen bis hin zu Parissienne-Jacken und zweifarbigen Absätzen. Die Neuheit kam in Form von Shorts und Bermudas - vielleicht ein Schritt hin zu einem jüngeren und cooleren Kunden.

Photo: Chanel SS20, Catwalkpictures

Es war Viards erste Konfektionskollektion nach ihrem Haute Couture-Debüt im Juli. Obwohl es weder bahnbrechend noch Copy-Paste Lagerfeld war, muss Frau Viard ihren Grund finden und ihre eigenen Codes einbringen. Ein Schuss Aufregung kam während des Finales auf, als eine französische Komikerin namens Marie S'Infiltre in das Lineup für die finale Runde eindrang.

Chanel security couldn't spot the crasher from the models

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Weixin Zha.

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