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Die Highlights und Trends der Paris Fashion Week

Von FashionUnited

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Mode

Paris hatte in der vergangenen Woche wieder einmal die Ehre, das krönende Finale der Herbst/Winter Fashion Week-Saison zu stellen. Die französische Hauptstadt sorgte natürlich auch in dieser Saison für die nötige internationale Aufmerksamkeit. FashionUnited zeigt die Highlights und Trends der Paris Fashion Week.

Vetements

Vetements zeigte bereits im Januar seine Herbst-/Winterkollektion auf der Paris Men's Fashion Week, schaffte es aber dennoch, auch die Aufmerksamkeit während der Ready-to-Wear-Schauen auf sich zu ziehen. Die Kultmarke eröffnete einen Pop-up-Store in Paris, auf der Avenue Matignon, und lancierte ihre Capsule Collection in Zusammenarbeit mit DHL, die exklusiv bei Mr. Porter erhältlich ist. Die Kapsel-Kollektion mit DHL besteht aus drei Poloshirts mit der DHL-Signatur. Demna Gvasalia stellte das T-Shirt im Oktober 2015 erstmals vor. Damals kostete das sofort ausverkaufte Shirt 200 Euro - es wurde zum sofortigen Klassiker. Die Polos aus der Kapselkollektion für Mr. Porter nun beginnen bei 540 Euro. Der Pop-up-Store in Paris bleibt bis zum 7. April 2018 geöffnet.

Balenciaga

Der 36-jährige "König des Poverty Chic" Demna Gvasalia schien sich für seine Herbst-/Winterkollektion 2018 für Balenciaga von der Mittelschicht inspirieren zu lassen. Bemerkenswert waren seine Referenzen auf Angela Merkels Kleidungsstil. Der Verweis auf die Hüften der Kanzlerin wurde auf verschiedenen Websites erwähnt, doch dieser auffällige Kniff kam bereits in früheren Kollektionen von Gvasalia zum Einsatz.

Der mittlerweile in Zürich ansässige Designer schien sich auch die Skifahrer in der Schweiz genau angesehen zu haben. In der Kollektion kamen eine Reihe von Anoraks mit Trompe-l'oeil-Effekten zum Einsatz. Der Kreativdirektor von Balenciaga ist dafür bekannt, dass sich er Logos von großen Unternehmen aneignet (siehe die obige News zu Vetements). Diesmal verwendete Gvasalia das Logo des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen auf Hoodies und Bauchtaschen. Es wurde angenommen, dass die Telefonnummern, die auf den blauen Shirts abgedruckt waren, für Spenden gedacht waren. Es stellte sich aber heraus, dass diese Nummer zu einer sogenannten "Balenciaga Hotline" führte, wo der Anrufer alle möglichen inkohärenten Fragen beantworten musste.

Lacoste

Zum ersten Mal in der Geschichte hat die französische Modemarke ihr Logo geändert. Das bekannte Krokodil-Logo wurde durch zehn der am meisten gefährdeten Arten der Welt ersetzt, darunter ein Sumatra-Tiger und ein Javan-Nashorn. Fast alle Polos waren bereits wenige Stunden nach der Show ausverkauft. Das Polo kostet 150 Euro. Die Auflage des Polos mit einer bedrohten Art war auf die Anzahl der noch in freier Wildbahn lebenden Tiere limitiert.

Paul Poiret

Die meistbesprochene Show in Paris war wahrscheinlich die des Modehauses Poiret im Musée des Arts Décoratifs. Die französische Traditionsmarke wurde 90 Jahre nachdem sie eingestellt wurde von Chung Yoo-Kyung, dem Vorsitzenden des südkoreanischen Franchiseunternehmens Shinsegae und der belgischen Geschäftsfrau Anne Chapelle, die für die Unterstützung von Designern wie Ann Demeulemeester und Haider Ackermann bekannt ist, wiederbelebt. Die Debüt-Kollektion wurde mäßig begeistert aufgenommen. Die Designerin Yiqing Yin, bekannt für ihre raffinierten, plissierten Couture-Kleider, bezog sich in ihren Entwürfen auf die französische Belle Epoque.

Dior

Designerin Maria Grazia Chiuri präsentierte erneut eine Kollektion mit einem klaren feministischen Ansatz. Chiuri, die ihre Karriere bei Dior mit einem feministischen Slogan T-Shirt mit dem Text „We Should all be Feminists" begann, ließ sich von der Frauenrechtlerin Ruth Bell für ihre Herbst-/Winterkollektion 2018 inspirieren. Ihre Pullover wurden diesmal mit dem Text "Non, non, non et non!" Versehen. Die Designerin sagte gegenüber AFP nach der Show, dass es nicht schlecht für Frauen sei, öfter "Nein" zu sagen.

Hüte und Kopftücher

Früher war es so, dass man einen Hut haben musste, um weiterzukommen. Aber das ist heute nicht mehr genug. Heute muss man den richtigen Hoodie tragen - wenn die Pariser Laufstege der letzten neun Tage ein Maßstab sind. Schon vor Paris hielt die Kombination aus Hut und Kopftuch in New York mit Raf Simons für Calvin Klein und bei Gucci in Mailand Einzug. Aber in der französischen Hauptstadt lief die Kombi zu Höchstform auf: jeder, von Chanel mit einer Sturmhaube bis zu Newcomer Marine Serre, hatte Kopfbedeckungen im Programm. Balenciaga band seine Schals fest um den Kopf und evozierte sowohl Filmstars aus den 1950ern als auch Hausfrauen, während Agnes b einige von ihnen romantisch inszenierte.

#MeToo, ich bin auch eine Feministin!

Genau wie Hollywood, hatte die Modewelt in letzter Zeit mit ihren eigenen sexuellen Belästigungsskandale zu kämpfen. In einer solchen Atmosphäre wollten die Labels beweisen, dass sie auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Maria Grazia Chiuris Dior-Show war voller feministischer und revolutionärer Slogans von 1968.

Agnes b, die damals selbst auf den Barrikaden war, hatte nicht das Bedürfnis, etwas zu beweisen, doch Thom Browne aus New York erweckte die protofeministische Porträtkünstlerin von Marie Antoinette, Elisabeth Vigee Le Brun, zum Leben, um "starken Frauen, die nicht mehr ignoriert werden können“ ein Denkmal zu setzen.

Hüften sind hip

Die Hüften einer dieser starken Frauen - Angela Merkel - wurden zum unwahrscheinlichen Leitmotiv der Woche. Balenciagas Demna Gvasalia beschrieb seine neue Silhouette für seine „Basken-Jacken“ als "skulpturale Schneiderei". Alle anderen nannten sie "Merkel-Hüften" wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Umrissen der Bundeskanzlerin und ihrem typischen Kleidungsstil.

Margiela-Mania

Der Einfluss von Martin Margiela, dem zurückgezogen lebenden belgischen Designer, der vor neun Jahren seine Label verließ, hing wie Banquos Geist über der Fashion Week. Mit zwei neuen, ihm gewidmeten Museumsshows, die diesen Monat in Paris eröffnen, war der Laufsteg voll seiner Ideen.

Stella McCartney zeigte Kleider aus Mänteln, während Sacai eine Symphonie der Dekonstruktion präsentierte, die der flämische Meister einst so brilliant praktizierte. Zwei Mäntel prangtem sich auf den Rücken von Yohji Yamamotos Modellen - ein weiteres Margiela-Stilmittel. Und auch bei Thom Browne, McCartney und Balenciaga tauchten Referenzen auf. Selbst bei der wiederbelebten historischen Marke Poiret, die zuletzt 30 Jahre vor Margielas Geburt gezeigt wurde, waren seine Bettdecken-Mäntel zu sehen.

Sanftes Gelb

Während dunkle und erdige Farben dominierten - Paris kann nie genug Schwarz haben - fügten Gold und Gelb vielen Kollektionen, einschließlich Natacha Ramsay-Levi's bewunderter zweiter Show für Chloe, ein paar Farbspritzer hinzu.

Jacquemus verwendete Safrangelb, um einen marokkanischen Souk heruafzubeschwören, während Dries Van Noten, Louis Vuitton, Lanvin und Leonard orange und gelbe Akzente setzten. Karl Lagerfeld verzierte seine winterliche Chanel-Kollektion mit Goldstiefeln, -hosen und -jacken.

Dieser Artikel kombiniert einen zuvor auf FashionUnited.uk veröffenlichten Text von AFP mit einer Meldung von FashionUnited.nl. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Bildnachweise: Givenchy AW18, Balenciaga AW18, Poiret AW18, Dior AW18, Louis Vuitton AW18 und Stella McCartney AW18 via Catwalkpictures; Lacoste AW18 2018, via Lacoste; Dior AW18, Christine Spengler für Dior

Paris Fashion Week