Die Zukunft der Mode ist hier: Wie 3D-Druck die Branche verändert
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Der 3D-Druck etabliert sich als Schlüsseltechnologie in den Prozessen der Modebranche und verändert die Art und Weise, wie Marken Kleidung entwerfen und produzieren. Zukünftige Fachkräfte müssen sich daher auf die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen vorbereiten.
Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der Kleidungsstücke auf Abruf gedruckt werden, ohne Abfall und perfekt an die Maße der Kund:innen angepasst? Genau das befürwortet die Hochschule für Design und bildende Künste LCI Barcelona.
Mit einem Fokus auf 3D-Mode bereitet die Institution ihre Studierenden auf eine Zukunft vor, in der Technologie und Kreativität Hand in Hand gehen. „3D-Mode wird es ermöglichen, Kleidung in Zukunft zu Hause zu drucken. Obwohl noch viel Entwicklungsarbeit nötig ist, wird dieses Szenario schon bald Realität sein“, erklärt Estel Vilaseca, Head of Fashion der LCI Barcelona.
Die Institution integriert in ihren Lehrplan Fächer, die sich dem 3D-Druck und der 3D-Modellierung widmen. Diese werden sowohl im Bachelorstudiengang Modedesign als auch im Masterstudiengang Design von Schuh-, Taschen- und Lederwarenkollektionen angeboten. Im letztgenannten Studiengang werden die Studierenden in die digitale Fertigung mittels fortschrittlicher Techniken wie 3D-Druck, 3D-Modellierung und das computerunterstützte, maschinengesteurte (CNC-) Fräsen eingeführt, die speziell auf das Design von Modeaccessoires angewendet werden.
Eine Lösung für Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung
Einer der größten Vorteile der 3D-Mode ist ihr Potenzial, die Nachhaltigkeit zu fördern. Das Drucken von Kleidung reduziert Stoffabfälle und minimiert Produktionsfehler, zwei allgegenwärtige Probleme in der Branche. Darüber hinaus verspricht die Forschung an recycelbaren Materialien, den Produktionskreislauf zu schließen, indem ausgediente Kleidungsstücke als Rohstoff für die Herstellung neuer Kleidung wiederverwendet werden können.
Julia Koerner, Expertin für 3D-Mode, sieht eine Zukunft voraus, in der recycelte Materialien, sogar aus Altkleidern, 3D-Drucker speisen. Dies würde nicht nur Abfall reduzieren, sondern auch ein neues Niveau der Kreislaufwirtschaft in der Branche einführen.
Inklusion und Personalisierung: ein neuer Standard
Eine weitere bedeutende Veränderung, die der 3D-Druck mit sich bringt, ist die Möglichkeit, inklusivere und sogar personalisierte Kollektionen zu kreieren. Maßgeschneiderte Designs, die sich an jeden Körper und individuelle Vorlieben anpassen, sind mit dieser Technologie möglich und beseitigen die Einschränkungen der Massenproduktion.
„3D-Mode wird es ermöglichen, sehr vielfältige und körperspezifische Designs ohne großen Aufwand zu erstellen“, so Vilaseca. Dieser Ansatz könnte nicht nur die Bedürfnisse der Verbraucher:innen besser erfüllen, sondern auch das Problem der Überproduktion reduzieren, da nur die benötigten Kleidungsstücke produziert würden.
Designinnovationen
Schuhdesign ist ein hervorragendes Beispiel für das Potenzial des 3D-Drucks, traditionelle Prozesse zu transformieren. Durch additive Fertigung ist es möglich, Komponenten wie Sohlen und Innenstrukturen durch schichtweises Auftragen von Material nach einem zuvor entworfenen digitalen Modell zu erstellen.
Die additive Fertigung ist ein Produktionsprozess, bei dem Objekte durch schichtweises Hinzufügen von Material auf Basis eines digitalen Modells erstellt werden. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zur traditionellen Fertigung, die häufig subtraktive Verfahren wie Schneiden, Fräsen oder Schnitzen beinhaltet, bei denen überschüssiges Material entfernt wird, um dem Endprodukt seine Form zu geben.
Der Prozess umfasst die Modellierung des Bauteils in einer Spezialsoftware, die Vorbereitung einer druckfähigen Datei für 3D-Drucker und den eigentlichen Druckvorgang bis hin zu Nachbearbeitungsschritten, die die Qualität und Haltbarkeit des Endprodukts verbessern. Schließlich werden die gedruckten Komponenten mit anderen Teilen des Schuhs zu einem innovativen und marktreifen Produkt zusammengefügt. Dieser Ansatz optimiert nicht nur die Produktion, sondern ermöglicht es Designer:innen auch, mit Formen, Texturen und Funktionalitäten zu experimentieren, die mit traditionellen Methoden nicht erreichbar wären.
Pioniere der Sportschuhbranche wie Nike, Adidas und New Balance haben den 3D-Druck in die Entwicklung ihrer Produkte integriert. Nike beispielsweise nutzte den 3D-Druck für das Prototyping seiner legendären Flyknit-Linie und perfektionierte die Details vor der Massenproduktion. Adidas ging mit dem Futurecraft 4D, der in Zusammenarbeit mit Carbon entwickelt wurde, noch einen Schritt weiter und verwendete personalisierte Sohlen, die mit einem fortschrittlichen Druckverfahren hergestellt wurden.
New Balance wiederum revolutionierte die Branche mit dem Modell Zante Generate, dessen durch selektives Lasersintern gedruckte Zwischensohlen eine präzise Passform gewährleisten, indem pulverförmiges Material Schicht für Schicht mit einem hochpräzisen Laser in feste Strukturen umgewandelt wird.
Technologie im Dienst der Kreativität
Über die funktionale Anwendung hinaus verändert der 3D-Druck auch die Welt der konzeptionellen Mode und der Haute Couture. Designerin Anouk Wipprecht, bekannt für die Verschmelzung von Technologie und Mode, kreierte 2015 das legendäre Spider Dress, ein interaktives Kleid, das auf Bewegung und die Nähe von Personen reagiert und die Grenzen zwischen Kleidungsstück und menschlichem Verhalten verwischt.
Quelle: Anouk Wipprecht via YouTube.Auch Balenciaga überraschte das Publikum bei seiner Haute-Couture-Show Herbst/Winter 2023/2024 mit einem Kleid, das eine Rüstung simulierte und aus galvanisiertem und chrompoliertem 3D-Druckharz gefertigt war. Dieses Stück stellte nicht nur eine technologische Meisterleistung dar, sondern auch ein Statement darüber, wie Technologie in die Tradition und den Luxus der Haute Couture integriert werden kann.
Diese Beispiele, von der Funktionalität bis zum künstlerischen Experiment, zeigen, wie der 3D-Druck eine neue Ära in der Modebranche einläutet, in der Kreativität, Nachhaltigkeit und technologische Innovation zusammenkommen, um das Machbare neu zu definieren. Für Modefachleute besteht die Herausforderung nicht nur darin, diese Technologie zu verstehen, sondern sie auch strategisch einzusetzen. Die Frage ist nicht mehr, ob der 3D-Druck Auswirkungen haben wird, sondern wie man sein Potenzial nutzt, um in einer Branche führend zu sein, die dringend nach Anpassung an neue Marktanforderungen sucht.
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