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Dolce & Gabbana-Show in China wegen rassistischer Kontroverse abgesagt

Von Marjorie van Elven

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Das italienische Modehaus Dolce & Gabbana ist für seine Werbekampagne "DG loves China" in die Kritik geraten - so sehr, dass seine bevorstehende Modenschau in Shanghai vom chinesischen Cultural Affairs Bureau abgesagt wurde. Die Marke veröffentlichte ein Video im chinesischen sozialen Netzwerk Weibo, in dem eine Chinesin Schwierigkeiten hat, italienische Lebensmittel wie Pizza und Pasta mit Essstäbchen zu essen. Am Ende versucht sie, einen Cannoli zu essen und eine männliche Stimme fragt: "Ist es zu groß für dich?". Menschen aus der ganzen Welt nannten die Anzeige in den sozialen Medien rassistisch, was dazu geführt hat, dass das Label das Video von der chinesischen sozialen Plattform löschte (aber nicht von seinem offiziellen Instagram-Profil).

Aber die Kontroverse endete an dieser Stelle noch lange nicht. Das Instagram-Konto “Diet Prada” veröffentlichte eine Reihe von Screenshots, in denen das verifizierte Instagram-Konto des Mitbegründers des Labels, Stefano Gabbana, mit einem Anhänger darüber diskutiert, ob die Anzeige rassistisch ist oder nicht. Gabbana sagte darin angeblich, die Anzeige sei nur gelöscht worden, weil sein Büro so dumm wie das Überlegenheitsgefühl der Chinesen ("as stupid as the superiority of the Chinese") sei und dass er im Video nichts Rassistisches sehe, da jeder wisse, “dass die Chinesen mit Essstäbchen essen", ebenso, wie man wisse, dass “die Chinesen Hunde essen". Außerdem soll er gesagt haben, dass er von nun an in Interviews immer sagen wird, dass das Land "sh*t" ist.

Dolce & Gabbana behauptet nun, gehackt worden zu sein; die Shanghai Fashion Show ist abgesagt

Nach dem Beitrag von Diet Prada erklärte Dolce & Gabbana, dass sowohl der Instagram-Account des Labels als auch der von Stefano gehackt wurden und die Rechtsabteilung die Angelegenheit untersuche.

Der Account Diet Prada reagierte, indem er sagte, dass Stefano selbst einen Teil der Gespräche auf seinen Instagram Stories geteilt habe, was diese Behauptung verdächtig erscheinen ließe, da sie erst nach dem Backlash der Öffentlichkeit kam.

Bevor die Show abgesagt wurde, kündigte eine Reihe chinesischer Prominenter, darunter die Schauspielerin Zhang Ziyi und der Sänger Wang Junkai, an, dass sie nicht mehr an der Show teilnehmen würden. Einige von ihnen versprachen auch, von nun an die Produkte von Dolce & Gabbana zu boykottieren.

China ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Luxusgüter. "Chinesische Luxuskonsumenten stellen einen hohen Anteil am globalen Luxusmarkt dar, und der rasante Aufstieg einer wohlhabenderen und modebewussten Mittelschicht stärkt den Luxuskonsum", sagte das globale Beratungsunternehmen Deloitte in seinem Bericht über den Luxusgütermarkt 2018. Zwischen 2008 und 2014 hat sich die Zahl der chinesischen Haushalte, die Luxusprodukte kaufen, laut McKinsey verdoppelt. Ob die jüngste Imagekrise von Dolce & Gabbana ihre Umsätze in einem so wichtigen Markt beeinflussen wird, bleibt abzuwarten.

Foto: D&G Facebook

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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