Einzelhandel setzt auf WSV

Da der Winter in dieser Saison noch nicht sein wahres Gesicht zeigen konnte, erwiesen sich Mäntel, Jacken und Co. bisher eher als Ladenhüter. Geht es nach dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE), soll sich dies jedoch spätestens zum anstehenden Winterschlussverkauf ändern.

HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr äußerte sich Ende letzter Woche zuversichtlich, dass die Schnäppchenjäger in diesem Jahr ordentlich zugreifen: "Noch ist die Mehrwertsteuererhöhung für die Kunden im Einzelhandel kaum zu spüren. Mit dem am 22. Januar beginnenden Winterschlussverkauf (WSV) läutet der Einzelhandel die letzte Ausverkaufsrunde des Rabatt-Monats Januar ein. Der HDE geht davon aus, dass sich über die Hälfte der Einzelhandelsgeschäfte am diesjährigen WSV beteiligen. Viele Sonderangebote der vergangen Wochen werden dann noch einmal herabgesetzt. Die höchsten Preisnachlässe von bis zu 70 Prozent sind bei Textilien im Bereich der Winterbekleidung zu erwarten. Trotz des erfreulichen Weihnachtsgeschäfts und der vielen Rabattaktionen seit Anfang Januar ist wegen der milden Temperaturen das Angebot an warmen Mänteln und Jacken sowie Wintersportartikeln noch sehr groß. Daher nutzt die Branche den WSV, um die Lager von Handel und Herstellern zu räumen".

Was den Händlern dabei in die Karten spielen könnte, sind die Wetteraussichten für die nächsten Wochen, die einen baldigen Wintereinbruch voraussagen. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Einzelhandelspreise bereits 2006 mit moderaten 0,8 Prozent deutlich geringer gestiegen, als die Verbraucherpreise insgesamt (plus 1,7 Prozent). Dabei ist der Anstieg der Einzelhandelspreise vor allem darauf zurückzuführen, dass Lebensmittel laut Destatis 1,8 Prozent teurer waren als 2005. Deutlich billiger waren langlebige Konsumgüter (PCs minus 14,7 Prozent, Fernseher minus 14,5 Prozent). Die Preise für Bekleidung sind 2006 um 0,5 Prozent gesunken.