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Happy Birthday, Bikini!

Von FashionUnited

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Mode

In diesen Tagen feiert ein Kleidungsstück Geburtstag, das trotz seiner nicht gerade opulenten Größe Kulturgeschichte geschrieben hat. Der Bikini wird sechzig. "Bikini" bedeutet in der Landessprache der Südseeinsulaner bezeichnenderweise "Land der vielen Kokosnüsse". Dabei handelt es sich bei diesem Hauch von Stoff um ein bodenständig-europäisches Handwerkserzeugnis, erfunden von einem französischen Automobilingenieurs namens Louis Réard. Ihm kam der Einfall kurioserweise kurz nach einem US-amerikanischen Atombombenabwurf auf die im Pazifischen Ozean liegenden Bikini-Inseln, der weltweit für Furore in der Presse sorgte. Eine Ironie der Geschichte, dass das wohl erotischste Kleidungsstück einer jeden Frau ausgerechnet auf einen Kriegs-affinen Vorfall zurückgeht. Als Réard seine textile Erfindung 1946 auf einer Modenschau präsentieren wollte, weigerten sich die Mannequins zunächst, das anrüchige Teil vorzuführen. So heuerte er kurzerhand einige Striptease-Tänzerinnen an, die den ersten Zweiteiler aus Ballonseide ganz schamlos der zunächst geschockten Öffentlichkeit vorführten. Seitdem gleicht die Geschichte des Bikinis einem einzigen Siegeszug durch die Kleiderschränke der Welt, von der islamischen vielleicht einmal abgesehen. Kaum ein Film, in dem nicht mindestens ein Bikini zu sehen ist, von Orten des öffentlichen Lebens ganz abgesehen. Ein Film war es auch, der den Bikini erst zum Kassenschlager machte. Als Brigitte Bardot 1956 in Roger Vadim's opulentem Bilderopus "Und Gott erschuf die Frau" mit Bikini zum globalen Sexsymbol aufstieg, sah sich auch die deutsche Frau plötzlich mit ganz anderen Augen. Heute gibt es diese Schamgrenzen längst nicht mehr, denn die Welt trägt - wenn sie nicht gerade ganz nackt ist - Bikini. Für manchen Geschmack und manche Statur vielleicht sogar zu oft.

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