Harlem Soul: „Zwischen Souveränität, Beschleunigung und Entfaltung”

Das Berliner Label Harlem Soul launchte im November seinen ersten ‘Artist Drop’. Dafür hat die Marke den Berliner Sprayer und Künstler Jack99 an Bord geholt.

Auf dem Dach der Firmenzentrale hat der Künstler ein riesiges Graffiti auf Leinwand verewigt, das nun als Backprint einen Kapuzenpullover des Labels ziert. Harlem Soul wurde 2019 von dem in Berlin-Hoppegarten sitzenden Mutterkonzern Clinton Großhandels-GmbH gegründet. Während der Pandemie war die Brand größtenteils „auf Standby”, so Marketing-Projektleiter Peter Erlach im Interview mit FashionUnited. Die Künstler-Kollaboration bedeutet jetzt einen „Restart” für das junge Streetwear-Label.

Das Label hat jeweils eine Damen- und Herrenkollektion sowie eine Unisex-Kollektion im Angebot, die sich durch Doppelgrößen und weite oversized Schnitte von den regulären Konfektionskollektionen unterscheidet. Zusätzlich zu den regulären Saisons plant die Brand zweimal jährlich den Launch eines limitierten ‘Artist Drop’.

Den Anfang machte die gemeinsame vierteilige Kollektion mit Jack99. Zwei Kapuzenpullover und zwei T-Shirts aus der Unisex-Kollektion wurden mit der Kunst des Sprayers versehen. Auf dem Rücken eines weißen T-Shirts hat der Künstler den Harlem Soul-Slogan „Creativity knows no bounds” getaggt und das gesprayte Logo der Marke prangt auf der Brust des zweiten Hoodies der Kollektion. Alle Teile der Kapsel sind auf 100 Stück limitiert.

Die Zusammenarbeit mit Berliner Künstler:innen soll den Grundgedanken der Marke widerspiegeln: „Harlem Soul hat seine Wurzeln in Berlin und reflektiert das Leben in den Metropolen, den Alltag des Big City Life zwischen Souveränität, Beschleunigung und Entfaltung”, beschreibt Erlach die Brand. „Als Mode der Kreativen – vereint in Vielfalt, Fortschritt und Nachhaltigkeit.”

Aktuell vertreibt Harlem Soul seine Kleidung über den eigenen Onlineshop und deutsche Online-Marktplätze wie Zalando, AboutYou und Otto. Auch wenn das Label eine stationäre Verkaufsfläche in seinem Headquarter in Hoppegarten besitzt, so findet der Großteil der Verkäufe online statt. Die Lieferung erfolgt im Moment nur innerhalb Deutschlands, aber dies soll in Zukunft international ausgeweitet werden. Die Produktionsstätten der Marke befinden sich in der Türkei, alle anderen Unternehmensbereiche von Marketing bis hin zu Logistik und Versand werden aus der Europazentrale des Mutterkonzerns abgewickelt.

Zukunftspläne und Wachstum

Im kommenden Jahr will sich die Marke vor allem auf den stationären Einzelhandel fokussieren und dort ihre Präsenz ausbauen und sich einen Platz in den Regalen von Einzelhandelsketten sichern, die für Streetwear und Urban Styles stehen. Doch nicht nur in diesem Bereich plant die Brand ihr Wachstum anzukurbeln, ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Social-Media-Kanälen: Als junge Marke ist es besonders relevant, über möglichst viele Kanäle Reichweite zu generieren, so Erlach. Dabei ist es dem Projektleiter aber wichtig, „authentisch zu bleiben und sinnvoll zu wachsen”.

Im Headquarter hängen schon die drei Kollektionen für die SS24-Saison auf Kleiderstangen. Die kommende Saison wurde von einem Designerinnen-Duo entworfen – aber auch hier stehen im nächsten Jahr Veränderungen an: „Wir verstärken den Designbereich, um neue Impulse hineinzubekommen”, so Erlach. Genaueres kann er noch nicht verraten.

Die Damen-und Herrenkollektion der neuen Saison umfassen Sweatshirts und -jacken mit passenden kurzen und langen Jogginghosen, T-Shirts, Strickjacken und Tanktops für die Damen. Einige Teile erscheinen mit großflächigen Prints, andere sind minimalistisch gehalten und nur mit einem Logo versehen. Auch die Unisex-Kollektion umfasst Kapuzenpullover und T-Shirts und wird durch eine Jeansjacke, Bomberjacken, Caps und Socken abgerundet. Die Farbpalette erstreckt sich über verschiedene Erdtöne, bis hin zu sommerlichen Pastelltönen in Gelb und Blau und einem knalligen Orange. Zusätzlich zu den legeren Sweat-Artikeln hat das Label auch Jeans und Jacken im Produktportfolio. Das Thema Nachhaltigkeit steht bei der Streetwear-Marke nicht im Vordergrund, sondern wird als „Selbstverständlichkeit mitgedacht”, erklärt Erlach. Viele der Produkte sind GOTS zertifiziert und aus einem Mix aus recyceltem Polyester und biologischer Baumwolle hergestellt.