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Hucke vor dem Aus?

Von FashionUnited

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Der Lübbecker Modekonzern Hucke steht eigenen Angaben zufolge kurz vor einer Insolvenz. Wie der Konzern unlängst mitteilte, konnte der Abwärtstrend der letzten Monate nicht gestoppt werden. So weist das Unternehmen zum Ende des Geschäftsjahres 2005/2006 bei einem Umsatzvolumen in Höhe von 116,3 Mio. Euro (Vorjahr: 130,2 Mio. Euro) ein EBIT von -11,5 Mio. Euro (Vorjahr: -5,0 Mio. Euro) aus. 2003 2002 Der Halbjahresabschluss des Geschäftsjahres 2006/2007 per 31.10.2006 weist einen Umsatz von 52,5 Mio. Euro (Vorjahr: 60,5 Mio. Euro) aus. "Somit ist es bislang nicht gelungen, in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres die negative Entwicklung zu stoppen. Die vorliegenden Prognosen gehen davon aus, dass sich marktbedingt die Umsatzerlöse bis zum Ende des Geschäftsjahres 2006/2007 um insgesamt sieben Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr verringern werden" so das Unternehmen.

Die negative Ergebnissituation wirke sich mittlerweile sogar auf die Liquiditätslage der Gesellschaft aus. "Daraus folgen existenzbedrohende Liquiditätsrisiken, insbesondere durch die geringeren Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft bei gleichzeitig hohen Auszahlungen" so das Unternehmen in einer Stellungnahme. Die Situation bei Hucke ist so ernst, dass der zuständige Wirtschaftsprüfer bereits ankündigte, sein Testat zum Jahres- und Konzernabschluss zum 30. April 2006 zu versagen. Die Hauptversammlung und die Veröffentlichung des Geschäftsberichtes der Hucke AG seien außerdem auf unbestimmte Zeit verschoben worden, bis man den Aktionären fundierte Aussagen zu einer umfassenden Sanierung und zur künftigen Ausrichtung des Gesamtkonzerns präsentieren könne.

Ob es für den schwer angeschlagenen Konzern überhaupt noch eine Möglichkeit gibt, der drohenden Insolvenz zu entgehen, ist bislang unklar. Das Management spricht zwar von "tief greifenden Sanierungen", es scheint jedoch mehr als fraglich, ob dafür noch genug Zeit bleibt, bevor der Konzern endgültig zahlungsunfähig ist. Sollte Hucke den Offenbarungseid ablegen müssen, werden spätestens vom dann eingesetzten Insolvenzverwalter die notwendigen Reformen eingeleitet werden. Dies dürfte jedoch ein schmerzhafter Weg werden, vor allem für die noch verbliebenen Mitarbeiter des Traditionsunternehmens.

Hucke gehörte einst zu den Großen der deutschen Modebranche. Das Unternehmen, zu dem unter anderem die Marken Venice Beach, Frank Eden und Bush gehören, ist weltweit in 30 Ländern aktiv. Die ordentliche Hauptversammlung der Hucke AG wird eigenen Angaben zufolge voraussichtlich Anfang des Jahres 2007 stattfinden.

 

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