Jil Sander verlässt Börse
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Das in Hamburg ansässige Modeunternehmen Jil Sander AG wird künftig nicht mehr an den Börsen notiert sein. Auf der Hauptversammlung des Unternehmens am Dienstag in Hamburg stimmten die verbliebenen Minderheitsaktionäre dem seit längerem bekannten Squeeze-Out-Begehren des Mehrheitsaktionärs Violine S.à.r.L. zu, der für das Londoner Investmenthaus Change Capital Partners (CCP) derzeit 98,5 Prozent der Anteile an Jil Sander hält. Nach der Zustimmung der Hauptversammlung werden nun auch die noch fehlenden 1,5 Prozent der Aktien in den Besitz von CCP übergehen.
CCP hatte dem italienischen Luxuskonzern Prada im Februar dessen Anteile an der Jil Sander AG abgekauft. Anfang Mai hatte das Unternehmen ein offizielles Squeeze-Out-Begehren geäußert, um volle Kontrolle über Jil Sander zu gewinnen. Im Juli hatte Violine S.à r.l die Barabfindung für die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre der Jil Sander AG festgelegt. Mit der Zustimmung der Hauptversammlung der Jil Sander AG zu diesen Bedingungen konnte das Verfahren nun abgeschlossen werden.
Gian Giacomio Ferraris, CEO von Jil Sander, zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden. Das Unternehmen habe seine Restrukturierungsbemühungen abgeschlossen und plane nun für die Zukunft, sagte Ferraris dem Fachmagazin Women's Wear Daily (WWD). In Kürze werde Jil Sander neue Flagship-Stores in Frankfurt und Rom eröffnen, ein weiterer in London sei geplant. Darüber hinaus arbeite man zusammen mit Chefdesigner Raf Simons an einem neuen Ladenkonzept und wolle in Zukunft verstärkt auf Produkte wie Kosmetik und Brillen setzen, so Ferraris weiter.