Labels To Watch: Fünf südafrikanische Modemarken, die den Reichtum Afrikas widerspiegeln

Die South Africa Fashion Week (SAFW) genießt seit Jahrzehnten einen guten Ruf. Die zweimal jährlich stattfindende Veranstaltung wurde 1997 von Lucilla Booyzen gegründet und findet sowohl in Johannesburg als auch Kapstadt statt. Für Einzelhändler:innen ist sie eine wichtige Gelegenheit, den Reichtum der afrikanischen Mode zu entdecken. 

In diesem Jahr fanden die Modenschauen der südafrikanischen Modemarken für Frühjahr/Sommer 2024 vom 18. bis 20. April in der Mall of Africa in Midrand, Johannesburg, statt. FashionUnited hat die Modenschauen online mitverfolgt. 
 Südafrika ist ein Nährboden für Modetalente. Den südafrikanischen Modedesigner:innen zufolge spielen soziales und ökologisches Bewusstsein eine große Rolle in der afrikanischen Modebranche. Das heißt, Nachhaltigkeit ist eine Selbstverständlichkeit und die lokale Produktion ist von zentraler Bedeutung. Der Zweck des Geschäfts ist es, Verbindungen herzustellen. Zum Vormerken: fünf inspirierende Modelabels von der SAFW SS24.

Viviers

Viviers wurde 2019 von Lezanne Viviers gegründet. Die Kleidung des Labels, ist „durchdrungen von maskuliner, traditioneller Schneiderei und organisch drapierten, fließenden Teilen, die oft mit konventioneller Weiblichkeit assoziiert werden“, so die Gründerin. 


  

  

Während der SS24-Modenschau auf der SAFW am Freitag, dem 19. April, präsentierte Viviers eine beeindruckende Kollektion. „Das Zusammenspiel von traditionell und konventionell, das ständige Ausbalancieren zwischen diesen Extremen zeigt sich in unserer Stoffauswahl: organische und natürliche Fasern, die durch technische und industrielle Stoffe, wie upcyceltes Nylon oder recyceltes Plastik, hergestellt werden“, erklärt die Designerin. 


  

  

Gugubygugu

Die südafrikanische Modedesignerin Gugu Peteni, die ihre SS24-Kollektion am Samstag, dem 20. April auf der SAFW präsentierte, verfügt über mehrere Jahre Erfahrung in der Modebranche. Sie studierte Mode- und Textildesign an der Nelson-Mandela-Universität. Anschließend arbeitete sie drei Jahre lang als Designerin und Einzelhandelsmanagerin für das internationale Mohair-Herstellungsunternehmen Mohair SA. Im Jahr 2019 gründete sie ihr Modelabel Gugubygugu. 

  

  

Die SS24-Kollektion mit dem Titel „Manufactured not Made“ ist eine Luxus-Streetwear-Kollektion für Männer. Peteni möchte mit der Kollektion den Prozess hinter den Kulissen der Bekleidungsproduktion zeigen und stellt Teile des Prozesses in den Designs ihrer Kleidungstücke dar.  


  

  


 „Ziel ist es, den Entstehungsprozess einer Kollektion zu beleuchten. Indem ich den Prozess hinter meinen Entwürfen offenlege, wird die Arbeit mehr respektiert. Warum also nicht die Schichten entfernen und zeigen, was es wirklich braucht, um ein Kleidungsstück herzustellen? Diese Kollektion lädt Sie in mein Atelier ein, wo jedes Stück eine Geschichte erzählt und einen Einblick in die Welt der Herstellung gibt“, so Petini.

  

  

Isabel de Villiers

„Weniger kaufen, besser kaufen“, lautet der Slogan von Isabel de Villiers. Sie ist die Inhaberin der gleichnamigen Modemarke und eine der Designerinnen, die während der SAFW am größeninklusivsten war. Die in Kapstadt gegründete Marke, die jetzt in Pretoria ansässig ist, stellt Mode für Frauen „aller Formen und Größen“ her. Ihre Designästhetik besteht aus klaren Linien und figurschmeichelnden Silhouetten. Zu ihren charakteristischen Stücken gehören lasergeschnittene Kleidungsstücke. 



 „Wir haben uns von der afrikanischen Kunstwelt und den daraus resultierenden Techniken inspirieren lassen. Wir haben die Punch Needle-Arbeiten der örtlichen Kunsthandwerker:innen, Julie Punch Baby, in unsere Fashion Week-Kollektion integriert“, erklärt die Designerin. „Wir arbeiten auch mit The Sijwa Project an handbestickten panafrikanischen Stücken zusammen. Diese Stücke sind etwas ganz Besonderes und zeigen die Handarbeit und das Können afrikanischer Handwerker:innen“, fügt sie hinzu. 


  

  


 Die Marke produziert alles selbst. „Es ist so schön, den gesamten Prozess unter einem Dach zu haben. Wir produzieren von jedem Artikel nur eine kleine Menge, um Qualität und Exklusivität zu gewährleisten“, so de Villiers. 


  

  

Belhauzen

Belhauzen ist ein Label, das sich an Menschen wendet, die auffällige Mode mögen, aber auch Wert auf Langlebigkeit und zeitloses Design legen. „Es sind Menschen, die in hochwertige Stücke investieren wollen, die nicht nur modisch sind, sondern auch langlebig. Innovation wird mit Umweltbewusstsein kombiniert“, erklärt Gründerin Belinda Venter.  


  

  


 „Dieses anspruchsvolle Publikum schätzt Mode, die Individualität fördert und ausdrückt und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf unseren Planeten hat. Sie kaufen nicht nur Kleidung, sondern investieren in eine nachhaltige und stilvolle Zukunft.“ 


  

  

Das Modelabel Belhauzen präsentierte am Donnerstag, dem 18. April, auf der SAFW eine einzigartige Mischung aus afrikanischer Mode und modernem Stil. „Ich verwende leuchtende Farben, kräftige Muster und traditionelle afrikanische Stoffe und Motive. Jedes Stück erzählt eine Geschichte. Es zelebriert das reiche kulturelle Erbe und die Vielfalt der afrikanischen Kunst und Handwerkskunst“, erklärt Gründerin Venter.  


  

  

Heart & Heritage

Lesley Whitter ist die Gründerin des Johannesburger Modelabels Heart & Heritage. Auf der Nachrichtenplattform Twyg ist zu lesen, wie Whitter jahrelang im Keller ihrer Mutter arbeitete, um die Marke seit ihrer Gründung im Jahr 2013 aufzubauen. Am Samstag, dem 20. April, stellte sie auf der SAFW ihre SS24-Kollektion vor.  


  

  


 Für die SS24-Kollektion auf der SAFW-Modenschau am Samstag zeigte die Marke eine Reihe handgefertigter Kleidungsstücke, wie zum Beispiel handbemalte Stoffe. Laut Whitter macht die begrenzte Verfügbarkeit das Tragen der Designs exklusiv. 


  

  


 Die Designs der Gründerin sind von der Vielfalt ihrer südafrikanischen Kundschaft und deren Geschichten inspiriert, so Whitter.  „Unsere Umgebung inspiriert uns. Wir entwerfen für alle Passformen, auch für afrikanische“, fügt Whitter hinzu. 


  

  

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.