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Le Coq Sportif kehrt zu seinen Wurzel zurück

Von Anne-Sophie Castro

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Mode |INTERVIEW

Le Coq Sportif (LCS) scheint sich auf Anregung der Waadtländer Investmentgesellschaft Airesis neu aufzustellen. Der Sportartikelhersteller ist heute eine der meistrespektierten traditionell französischen Marken, die ihre Entwicklungsstrategie und Produktionsstätten genau überprüft. Die jüngste Übernahme der historischen Fabrik in Romilly in Frankreich, hat es ermöglicht, lokale Garnfärbereien und Strickereien zu retten und den CO2-Fußabdruck im Vergleich zu einer Produktionsabwanderung ins Ausland zu reduzieren. Jean-Philippe Sionneau, Direktor für Kommunikation und Pressearbeit der Marke, erklärt diese Rückkehr zu den Wurzeln der Marke.

Le Coq Sportif hat seine Familienfabrik in Romilly zurückgekauft. Welche Änderungen bringt das mit sich?

Erstens müssen wir das gesamte Industriesystem überdenken und das Know-how und die Produktion von Materialien, nämlich Stricken und Färben, an Partnerfabriken in Troyes zurückgeben.

Zweitens werden wir auch die Komponenten und alle Geräte aus Frankreich beziehen, die für die Produktion (Schneiden, Montage, Dekoration...) notwendig sind, und damit in Frankreich wieder ein funktionierendes Ökosystem für die Marke aufbauen.

Schließlich werden wir qualifiziertes Personal einstellen, Neueinsteiger schulen und Know-how durch die Vermittlung von Fähigkeiten und Wissen lokal zementieren.

Sie arbeiten also nur mit französischen Unternehmen zusammen?

Alle von uns verwendeten Textilrohstoffe werden in Frankreich hergestellt, sogar die Socken.

Darüber hinaus werden hier alle Elemente, aus denen sich die Produkte zusammensetzen, wie beispielsweise Badges oder blau-weiß-rote Bänder, bezogen. Das ZUsammensetzen der Einzelteile hingegen erfolgt hauptsächlich in Marokko. Für die Schuhe haben wir auch Produktionsstätten in Frankreich.

Was sind die Vorteile der lokalen Produktion?

Wir produzieren nur das, was wir brauchen, und reduzieren so die Verschwendung von Rohstoffen. Anstatt zu Beginn der Saison übermäßig zu produzieren, verwenden wir Baumwolle, Seinewasser und andere von uns benötigte Komponenten.

Wir haben die Möglichkeit, unsere Produkte schnell zu produzieren, so dass wir, sobald es Anzeichen eines Mangels im Lager gibt, mit der Produktion beginnen können.

Arbeiten Sie an Projekten im Bereich vegane Mode?

Ja, wir haben ein Paar organische Schuhe aus Getreideabfällen in Planung, das bereits produziert wird und 2020 auf den Markt kommen soll.

Le Coq Sportif sollte 2019 135 Millionen Euro erreichen

Le Coq Sportif, das seiner Region sehr verbunden ist, plant die Verlagerung der Produktion nach Europa an seinem historischen französischen Standort. Die Rückkehr des Labels zum Radsport - das Unternehmen fertigt seit 2012 die Trikots der Tour de France - trägt ebenfalls zu dieser neuen Ethik bei.

Nach seinen Prognosen hofft Le Coq Sportif, 2019 einen Umsatz von rund 135 Millionen Euro zu erzielen, nachdem das Unternehmen 2018 einen Nettogewinn von fast 900.000 Euro erzielt hatte.

Foto: Le Coq Sportif Facebook

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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