Lutz entwirft für Misericordia

Nicht in seinem Pariser Atelier, sondern in Cabaña von Alta Costura Misericordia, einem Armenviertel nördlich der peruanischen Hauptstadt Lima, entwarf der Designer Lutz Huelle eine Motorradjacke für das Sportswearlabel und Fair-Trade-Projekt Misericordia. Lutz Huelle, der in Paris an einer eigenen Kollektion unter dem Namen Lutz arbeitet, lernte die Initiatoren von Misericordia schon vor zwei Jahren ganz zu Beginn des Projektes kennen. Lutz ist nun der erste, der sich an einem Neuentwurf der Lima-Jacke versuchte: In einem Workshop, an dem junge Designer zwischen 18 und 29 Jahren teilnahmen, entstand das neue Modell. Die Motorradjacke besteht aus Polycotton, dem Stoff aus dem auch die klassischen peruanischen Schuluniformen gefertigt werden. Das Polycotton wurde im heimischen Victoria Markt bei Jesus Textile eingekauft. Um die avantgardistische Jacke herstellen zu können, ging Misericordia eine Kooperation mit dem japanischen Unternehmen YKK ein, welche die Reißverschlüsse beisteuert.

Zur Marke wurde Misericordia durch die Einwirkung der Franzosen Aurelyen und Mathieu, die das Projekt, welches ursprünglich von Benediktinerschwestern ins Leben gerufen wurde, vorangetrieben haben. Durch den Ausbau der Kollektion und den Export nach Europa konnte die "Cabaña of Alta Costura of Misericordia" errichtet werden, wo alle Kollektionsteile entworfen und produziert werden. Alle Erlöse aus dem Verkauf der Kollektionsteile fließen an den Herstellungsort Ventanilla im Norden Perus zurück, wo mit dem Geld der Aufbau sozioökonomischer Strukturen ermöglicht wird.