LVMH bildet mit einem Sonderinstitut die nächste Generation von Fachleuten aus
Bei dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH bildet das Institut des Métiers d’Excellence eine neue Generation von Handwerker:innen, Designer:innen und Kund:innenexpert:innen in seltenen Handwerkskünsten aus. Dies geschieht in Berufen mit hoher Nachfrage. Ein Interview mit Marion Bardet, Direktorin der Métiers d’Excellence LVMH.
Was umfassen diese „Berufe der Exzellenz“?
Unsere Mission ist es, Handwerkskünste zu fördern, wertzuschätzen und weiterzugeben, die für die Wertschöpfungskette des Konzerns unerlässlich sind: die Kreation, das Handwerk und das Kund:innenerlebnis. Letzteres umfasst insbesondere die Berufe im Verkauf und im Gastgewerbe, wie zum Beispiel die Hotellerie.
Sind das also oft unbekannte Berufe?
Genau. Wir arbeiten daran, sie bekannter zu machen und die Weitergabe dieser einzigartigen Handwerkskünste sicherzustellen. Wir sind in allen Bereichen des Konzerns tätig: Lederwaren, Couture, Schmuck, Uhrmacherei, Parfüm und Kosmetik, Hotellerie und selektiver Verkauf.
Wie äußert sich das im Alltag?
Wir arbeiten mit allen 75 Maisons von LVMH über unsere Einrichtung für die Erstausbildung zusammen: das Institut des Métiers d’Excellence (IME). Dieses bildet junge Menschen oder Quereinsteiger:innen in Partnerschaft mit renommierten Schulen wie den Compagnons du Devoir, der Haute École de Joaillerie oder dem Institut Français de la Mode aus. Die Studierenden absolvieren eine duale Ausbildung und teilen ihre Zeit zwischen der Schule und den Ateliers oder Boutiquen der konzerneigenen Maisons auf.
Handelt es sich also um LVMH-Kurse, die in diese Partnerschulen integriert sind?
Ja. Das sind Kurse des Institut des Métiers d’Excellence. Die Auszubildenden profitieren sowohl vom Unterricht der Partnerschulen als auch von der Betreuung in unseren Maisons. Wir bieten ihnen auch Meisterkurse, Sprachkurse und Schulungen zu Soft Skills an. Dazu gehört die Fähigkeit, mit anderen zu interagieren, zu arbeiten und sich an ein Team oder einen Markt anzupassen. Zudem gibt es einen jährlichen Wettbewerb, die „Master Games“, bei dem sie ein Projekt entwickeln und dem Konzern vorstellen.
Wie viele junge Menschen bilden Sie jährlich aus?
Im Jahr 2025 haben wir einen Jahrgang von 220 neuen Auszubildenden in Frankreich aufgenommen. Seit der Gründung des IME im Jahr 2014 wurden mehr als 3.300 Studierende ausgebildet. Wir haben bescheiden angefangen, mit nur 27 Auszubildenden im ersten Jahr.
Wie wählen Sie diese Kandidat:innen aus?
Es gibt ein zweistufiges Bewerbungs- und Auswahlverfahren: einerseits über die Partnerschule und andererseits über die Maison, die die Auszubildenden aufnehmen wird. Die Unterlagen können bis April eingereicht werden, insbesondere während unserer „You & Me“-Tour, die von Januar bis März stattfindet.
Bezahlen die Studierenden für die Ausbildung?
Nein, sie ist kostenlos. Das ist einer der großen Vorteile der Ausbildung.
Wie hoch ist Ihr Personalbedarf?
Allein im Jahr 2025 wurden mehr als 4.500 Stellen in den Berufen der Exzellenz in Frankreich angeboten. Das sind Berufe, in denen massiv eingestellt wird und in denen es keine Arbeitslosigkeit gibt.
Antizipieren Sie globale wirtschaftliche Entwicklungen, beispielsweise in den USA oder China?
Wir bleiben stabil: Der Ausbildungsbeginn 2025 hatte Jahrgänge von gleicher Größe wie im Vorjahr. Der Personalbedarf der Maisons ermöglicht es uns, dieses Tempo beizubehalten.
Die Ausbildung von Handwerker:innen braucht Zeit. Was ist Ihre Vision?
Die Ausbildung von Handwerker:innen ist eine langfristige Aufgabe. Es dauert fast zehn Jahre, um eine Technik in der Lederwarenherstellung oder im Schmuckhandwerk vollständig zu beherrschen. Natürlich erwerben die Auszubildenden bereits in den ersten Jahren Kompetenzen, aber um Exzellenz zu erreichen, braucht es Geduld und Übung. Unser Ziel ist dieses Streben nach Exzellenz, nicht eine kurzfristige konjunkturelle Reaktion.
Ein zentrales Thema ist auch der Generationswechsel, oder?
Absolut. Eine ganze Generation von Handwerker:innen wird bis 2030 in den Ruhestand gehen. Die Ausbildung der Talente von morgen ist daher entscheidend, um diese seltenen Handwerkskünste weiterzugeben und zu bewahren.
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