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Menswear Designer der Stunde: Gosha Rubchinskiy

Von Tessa Guntlisbergen

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Mode

Der russische Menswear Designer Gosha Rubchinskiy ist wohl am besten bekannt dafür, globale Vorstellungen von Kultur neu zu interpretieren. Er kommt aus der Vorstadt und hat über die Jahre eine neue Subkultur aus seinem Background geschaffen, die ihm einen Platz unter Streetwear-Giganten wie Supreme und Palace bescherte. Nun arbeitet er mit großen Namen wie Stephen Jones, Adidas oder Burberry zusammen.

„Seine Show war wunderbar; in einem tollen Gebäude um Mitternacht, mit einem sehr ausgewählten Publikum, tollen Leuten und einer außergewöhnlichen Energie – Skateboarder, Musiker, aber eine seltsame Spannung war da auch“, so Burberry CEO Christopher Bailey über die Präsentation vergangene Woche. Rubchinskiy zeigte seine neueste kreative Zusammenarbeit mit dem britischen Modehaus auf dem Runway in St. Petersburg, Bailey saß dabei in der ersten Reihe.

Gosha Rubchinskiy kreiert Kollektion für Burberry

Der 33-jährige Rubchinskiy kreierte eine Kollektion bestehend aus acht Menswear-Styles, die anstatt der gewohnt klassischen Ästhetik Burberrys eher in Richtung Streetwear tendierten. Die Linie beinhaltete eine Neuinterpretation des klassischen Burberry Trench Coats, in Oversized-Look und kombiniert mit Shirts, einer Short und einem Fußball-inspirierten Hut. Die Kollektion wird ab Januar 2018 in den Läden verkauft.

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„Gosha trat an uns heran und fragte, ob wir mit ihm zusammenarbeiten wollten. Und weil ich liebe, was er macht, sagte ich ja. Es war unglaublich unstrategisch und ungeplant“, so Bailey über die Zusammenarbeit. „Aber ziemlich unangestrengt“, fügt er hinzu.

Gosha Rubchinskiy: Der Kreateur der Skulpturen

Rubchinskiy begann seine Karriere vor neun Jahren mit der ersten Catwalk-Show namens ‚Evil Empire’ in einem Sportstadion in Moskau. Die Show nannte sich ‘Evil Empire’ und zeigte Sportswear zu Rave Musik aus den 90ern. Die Models – allesamt junge Männer – trugen Gesichtsmasken mit Spikes und Sweatshirts mit Slogans, die von Hardcore und Death Metal inspiriert waren. Einige Details bezogen sich auf den Kalten Krieg, und laut High Snobiety bildeten diese politischen Statements einen entscheidenden Moment in der russischen Jugendkultur. Diese originale Kultur hat Rubchinskiy über die Jahre ausgebaut und begeistert damit Jugendliche in New York, Tokio und Paris, die scheinbar russisch aussehen wollen.

Bereits damals hatte Rubchinskiy eine Schwäche für komplexe künstlerische und politische Statements, so Pavel Milyakov, der damals Visuals für Evil Empire gestaltete, gegenüber High Snobiety. Alle Aspekte der Kollektion waren wichtig: von der Location der Show bis hin zum Soundtrack und den Bildern. „Für mich war das gesamte Event besonders, weil es neu, frisch und ernst war. Nach all den Jahren ist es das immer noch. Nicht nur im Kontext mit Moskau, sondern global. Und das ist seine größte Stärke,“ fasst Milvakov zusammen.

Es war offensichtlich, dass jeder, der damals mit Rubchinskiy zusammenarbeitete, einen Teil zu einem kulturellen Wandel im damaligen Russland beitrug. „Ich traf Gosha im Jahr 2007 oder 2008 auf einer Street Party“, so Kirill Savchenkov, der bei der Organisation der Show half gegenüber High Snobiety. „Wir redeten über die Krise von Kultur und Identität. Dass das jemand durch Kleidung auszudrücken vermochte, war einzigartig und wir arbeiteten mit jungen Leuten, die selbst Teil dieses Wandels waren.”

Adidas kollaboriert mit Gosha Rubchinskiy

Viele Brands scheinen die Tatsache, dass Rubchinskiy, der in der Sowjetunion aufwuchs, seine Inspiration aus dem Fall des eisernen Vorhangs und der russischen Straßenkultur bezieht, zu mögen. Diese einzigartige Aussage hat zu einigen Kollaborationen geführt, Comme des Garçons über Palace bis hin zu Supreme und zuletzt Burberry. Vergangenes Jahr Rubchinsiy sogar als Gastdesigner zu 90ten Ausgabe der Pitti Uomo geladen, wo er seine Kollektion in einer verlassenen Tabakfabrik zeigte. ZU der Kollektion steuerten unter anderem Marken wie Fila, Superga oder Kappa bei.

In der vergangene Woche hat sich außerdem offenbart, das Rubchinskiy eine weitere Kollaboration mit Adidas geplant hat. Die neue Zusammenarbeit heißt ‘Adidas Football x Gosha Rubchinskiy’ und ist von russischer Jugendkultur inspiriert. Der besondere Fokus liegt dabei auf den Achtzigern und Neunzigern, sowie der Rave Szene.

“Mit Adidas zu arbeiten erlaubt es mir, die russische Jugend zu zelebrieren, indem ich Modedesign, das meine Vision ausdrückt, mit der besten Sportswear-Brand der Welt vereine“, so Rubchinskiy über die neue Zusammenarbeit.

Die Kollektion beinhaltet unter anderem eine oversized Tracksuit-Jacke, eine Tracksuit-Hose, ärmellose Shirts und einige Artikel, auf die das Wort ‚Fußball’ in kyrillischer Schrift aufgedruckt ist. Außerdem beinhaltet die Linie Schuhe und Accessoires wie Sporttaschen und Wasserflaschen.

Neben seinen Kollaborationen hat Rubchinskiy weiterhin sein eigenes Label, das er unter seinem Namen betreibt und von verschiedenen Händlern weltweit vertrieben wird. Die Kollektionen sind online erhältlich.

FashionUnited wird sich im Juni auf die Catwalk-Saison der Männermode konzentrieren. Für alle Artikel, klicken Sie bitte hier.

Photo: Burberry, Gosha Rubchinskiy Facebook

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