Metro-Gruppe: Gewinnrückgang durch Sonderkosten
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Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro Group konnte im ersten Halbjahr seinen Umsatz deutlich steigern, musste aber beim Ergebnis aufgrund von Einmalausgaben einen Rückgang hinnehmen. Dies geht aus dem Halbjahresbericht hervor, den das Unternehmen am Mittwoch veröffentlichte.
Demnach erreichte der Konzernumsatz im Berichtszeitraum eine Höhe von 30,3 Milliarden Euro. Dies bedeutet eine Steigerung um 10,9 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2006, als der Umsatz bei 27,3 Milliarden Euro gelegen hatte. Ohne die Zukäufe der deutschen Wal-Mart-Filialen und der Géant-Geschäfte in Polen erreichte die Wachstumsrate 6,7 Prozent.
Naturgemäß beeinflusste die Übernahme der ehemaligen Filialen des US-Konzerns Wal-Mart durch die Supermarktkette Real die Entwicklung in Deutschland maßgeblich. Der Umsatz lag hier bei 13,1 Milliarden Euro und damit um 7,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bereinigt um die Wal-Mart-Akquisition betrug die Steigerungsrate 0,3 Prozent. Für das nur geringe Wachstum machte der Konzern die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn verantwortlich.
Dynamischer entwickelte sich demgegenüber das Auslandsgeschäft, in dem die Metro-Gruppe inzwischen 56,8 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Der Umsatz stieg hier im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006 (15,2 Milliarden Euro) um 13,5 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro. Ohne die neu erworbenen Géant-Filialen betrug die Wachstumsrate 11,8 Prozent. Vor allem in Osteuropa (+23,5 Prozent) und Asien (+26,5 Prozent) konnten beeindruckende Zuwächse erzielt werden.
Beim Ergebnis musste der Metro-Konzern einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Begründet wurde dies mit Sonderausgaben, die im Zusammenhang mit der Integration der Wal-Mart-Filialen angefallen seien, und geringeren Einnahmen aus der Immobilienverwaltung. Der operative Gewinn (EBIT) ging daher von 459 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2006 um 8,8 Prozent auf 419 Millionen Euro zurück. Bereinigt um die genannten Einmaleffekte habe das EBIT über dem Vorjahresniveau gelegen, teilte das Unternehmen mit. Das Ergebnis pro Aktie sank um 64,5 Prozent auf 0,29 Euro, das Ergebnis pro Aktie aus fortgeführten Geschäften um 24,1 Prozent.
Abweichend von der Entwicklung im Gesamtkonzern verliefen die Geschäfte der Einzelhandelskette Galeria Kaufhof. Hier gingen die Umsätze im Jahresvergleich um 1,2 Prozent (flächenbereinigt -2,4 Prozent) zurück und erreichten eine Höhe von 1,596 Millionen Euro. In Deutschland, wo der Halbjahresumsatz 1,447 Milliarden erreichte, war der Rückgang mit -2,1 Prozent (flächenbereinigt -3,5 Prozent) sogar noch deutlicher, allerdings konnten die belgischen Filialen, die einen Umsatz von 149 Millionen Euro erzielten, mit einem Zuwachs von 8,3 Prozent (flächenbereinigt 8,5 Prozent) die Auswirkungen auf das gesamte Segment dämpfen. Beim EBIT konnte Galeria Kaufhof seine Verluste hingegen reduzieren. Sie gingen von 65 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2006 um 20,3 Prozent auf 52 Millionen Euro zurück.
In Zukunft will sich die Metro-Gruppe weiter schwerpunktmäßig auf ihre Hauptwachstumsmärkte Osteuropa und Asien konzentrieren. Angesichts der vorgelegten Halbjahreszahlen bekräftigte der Konzern seine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr. Sie sieht ein Umsatzwachstum um 8 bis 9 Prozent sowie eine Steigerung des EBIT um 6 bis 8 Prozent vor.