Nur schwaches Besucherplus bei Spirit of Fashion
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Trotz größerer Markenvielfalt und Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten konnte die Underground-Modemesse Spirit of Fashion in diesem Jahr ihr bisheriges Rekordergebnis aus 2005 nur knapp übertreffen. So fanden sich zwischen dem 26. und 28. Januar nur 1782 Besucher in der Berliner Arena ein, um sich über die neuesten Trends in Sachen Punk-, Gothic-, Rock'n'Roll- und Streetwear zu informieren.
Wichtiger als explodierende Zuschauerzahlen war den Machern der Spirit of Fashion jedoch die Erweiterung des Besucherspektrums und die erfolgreiche Einbindung des Sektors Streetwear in das bestehende Messekonzept. Beides scheint gelungen, zumindest geben sich Veranstalter und Aussteller zufrieden mit dem Verlauf des Messewochenendes. Stephan Krontal von der US-Streetwear Marke Dickies sieht in der Messe einen wichtigen Partner, im Kampf um die Glaubwürdigkeit und will auch zukünftig an einem Engagement auf der Spirit of Fashion festhalten: "Wir wollen zurück an die Basis und hoffen wiederkommen zu dürfen". Dickies nahm in diesem Jahr erstmals an der Messe teil, präsentierte ausschließlich die Originalkollektion aus den USA und verzichtete völlig auf Lizenzprodukte.
Auch bei den anderen Ausstellern stand das Motto "Tradeshow for authentic brands" hoch im Kurs. So zeigte das Berliner Label Hedonist ausgefallene Streetwear mit asymmetrischen Schnitten in sportlich-zweckmäßigem Chic, die Marke Mode Wichtig präsentierte die wohl ausgefallensten Sakko-Kreationen der ganzen Fashion Week und Aderlass zeigte neue, barock verspielte Details seiner Gothic Kollektion.
Stark präsent war auch das Thema Retro, das sich vor allem in Polka-Dots, Pixie-Boots und Strandkleidern im 50er Jahre Look manifestierte. Letztendlich ist es wohl die Mischung an Styles und Szenen, welche die Spirit of Fashion von anderen Messen unterscheidet. Eine derart bunte Vielfalt sucht man anderswo oft vergeblich, was sich zukünftig sicherlich auch bei einem breiteren Publikum noch herumsprechen wird. Spätestens dann dürfte auch die Ausstellungshalle durchgehend gut besucht sein, etwa so, wie man das von den großen Modemessen in Europa kennt.