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'Öko-Waschmaschinen': Ein Schritt Richtung Nachhaltigkeit?

Von Huw Hughes

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Mode |INTERVIEW

Viele Menschen wissen, dass die Modeindustrie eine Branche mit großem ökologischen Fußabdruck ist (sie ist die zweitgrößte hinter der Ölindustrie). Aber nur wenige wissen Bescheid über die schädlichen Auswirkungen, die das Waschen und Trocknen unserer Kleidung auf die Umwelt hat. Eine Studie der Zeitung The Guardian aus dem Jahr 2010 zeigte, dass während eines Standard-Waschmaschinenganges bei 40 Grad Celsius 2,4 Kilogramm CO2 freigesetzt werden, und das ohne Trockner. Doch was kann getan werden, um dieses Problem zu beheben? Ein britisches Unternehmen versucht, das Problem direkt anzugehen - und seine Lösung beinhaltet umweltfreundliche Wäscheautomaten.

VClean Life ist ein Unternehmen, das gerade dabei ist, 200 seiner "VDrops"-Automaten - 100 Prozent umweltfreundliche Waschautomaten - im Londoner U-Bahn-Netzwerk einzuführen. Das Konzept ihrer "Green-Cleaning-Revolution" ist einfach: Der Kunde gibt seine schmutzige Wäsche bei einem VDrop ab und bezahlt den Service über die App. Als nächstes kommt die Flotte von VClean Life an, nimmt die Wäsche und reinigt sie mit biologisch abbaubaren Reinigungs- und Waschmitteln. Der Kunde kehrt 24 Stunden später zurück, um seine Kleidung mit einem personalisierten QR-Code abzuholen, den er über die App herunterlädt.

”Die Idee ist sowohl umweltfreundlich als auch praktisch”, sagt Nick Harris, Geschäftsführer und Gründer von VClean Life (im Bild), in einem Interview mit FashionUnited: "Wir konzentrieren uns sehr stark auf die Umweltauswirkungen der Branche und haben Entwicklungen identifiziert, die dabei helfen können. Unsere Fabrik ist die größte reine Nassreinigungsanlage in Europa, bei der Installation haben wir viel Zeit investiert und uns auf Wasseraufbereitung und Solarenergie konzentriert - unsere Solarmodule decken fast den gesamten Strombedarf. Wir verwenden auch keine giftigen Lösungsmittel, alle unsere Seifen und Weichspüler sind biologisch abbaubar, ebenso wie unsere Kunststoffabdeckungen."

Harris hofft, dass diese innovative Methode ein Licht auf die Nachhaltigkeit in einer ansonsten veralteten Branche werfen wird: “Leider ist die chemische Reinigungsindustrie eine Branche, die nicht viele Innovationen erlebt hat und in ihrer alten Form stecken geblieben ist. Wir haben einen unternehmerischen Hintergrund, und als solche sind wir immer auf der Suche nach Möglichkeiten der Innovation", sagt Harris. Er hofft, dass der umweltfreundliche Ansatz von VDrops in Sachen Wäscherei "die britische Textilreinigungsbranche ins 21. Jahrhundert führen wird".

Eine innovative Ergänzung zu einer veralteten Branche

Nach dem erfolgreichen Start in der Station Epping und dem geplanten weiteren Roll-out der VDrops-Maschinen im U- Bahnnetz Londons (die Stationen North Greenwich, Loughton, South Woodford und Woodford sollen in den nächsten Wochen installiert werden) hofft VClean, bis 2020 eine angemessene Abdeckung Großbritanniens mit VDrops zu erreichen. Mit Preisen, die bei normaler Kleidung, bei 2,50 Britischen Pfund liegen, und bei aufwendigen Kleidungsstücken wie Wildleder, Leder und Pelz, bei 3 Pfund, hofft VClean Life, eine bequeme und erschwingliche Alternative zu traditionellen Wäscheservices anzubieten.

VClean ist nicht das einzige britische Unternehmen, das versucht, den Reinigungssektor in eine grünere Zukunft zu führen. Das britische Unternehmen Unilever hat ein Day2-Spray entwickelt, das darauf abzielt, unnötiges Waschen zu reduzieren. Laut ihren Untersuchungen sind bis zu 40 Prozent der von uns gewaschenen Kleidung nicht schmutzig genug, um eine Wäsche zu rechtfertigen - wobei 60 Prozent der Millennials eine "Stuhlgarderobe" in ihrem Zimmer haben (ein Stuhl, der mit schmutziger Kleidung vollgestapelt ist).

Das Day2-Spray zielt darauf ab, dieses Problem zu beseitigen, indem es leicht verschmutzte Kleidung schneller und umweltfreundlicher reinigt, als es eine Wäsche in der Waschmaschine tun würde. Laut der Day2-Website spart jede Flasche eine volle Waschladung und die 60 Liter Wasser, die sie bei der konventionellen Reinigung benötigt hätte. Die Flaschen werden außerdem mit Druckluft betrieben, so dass sie - abgesehen von dem Verfahren zu ihrer Herstellung - klimaneutral sind. Neben Day2 ist Unilever auch dabei, ein Waschmittel mit dem Namen Less zu entwickeln, das das gleiche Ziel verfolgt: die CO2-Emissionen und die Wasserverschwendung zu reduzieren.

Laut Grand View Research wird der globale Waschmittelmarkt bis 2025 voraussichtlich 108,3 Milliarden Pfund (205,2 Milliarden US-Dollar) erreichen, gegenüber 117,1 Milliarden Pfund (133,3 Milliarden US-Dollar) im Jahr 2016. Die Studie schätzt, dass mit der zunehmenden Präsenz von Waschmaschinen in Entwicklungsländern ein jährliches Marktwachstum von 4,9 Prozent erreicht werden wird.

Foto: VClean Life/Unilever

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