Smeilinener: Bunt aber nicht kindisch
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Mischa Woeste findet Berlin oft ganz schön grau. Deshalb sind die Kleider ihres Labels "Smeilinener" auch ganz schön bunt. Wie der Patchworkmantel, der in ihrem Ladenatelier im Fenster hängt: Orange wird mit Rosa und Dunkelblau kombiniert, die zusammengesetzten Stoffteile wirken wie ein großes Puzzle. Wer diesen Mantel trägt, wird garantiert nicht übersehen. Oder einen Rock mit leuchtend bunten Stoffbahnen: Er ist aus über dreißig Schnittteilen zusammengesetzt. Was vielleicht auf den ersten Blick wie Kindergarten-Patchwork aussieht, ist bei näherem Hinsehen viel zu raffiniert für den Spielplatz. Und das liegt auch an den Stoffen: Feste, oft steif gewebte Baumwoll-Polsterstoffe aus Spanien stehen im Kontrast zu den fröhlichen Farben. "Die Materialen fransen nicht aus, auch wenn man die Kanten offen lässt", sagt Mischa Woeste. Rot, Grün, Gelb wird mit Schwarz kontrastiert - die Farben leuchten dadurch um so mehr. Überhaupt eignen sich die T-Shirts mit aufwändigen Applikationen, die Kleider mit aufgenähten schmalen Stoffbändern, die am Saum frei hängend jede Bewegung mitgehen, besonders gut, um sie als "das Stück, das alles raushaut" zur Jeans zu tragen. Aber auch wer von Kopf bis Fuß in Smeilinener gekleidet ist, sieht nicht kostümiert aus. Die 24-jährige Designerin legt Wert darauf, dass man alle Teile miteinander kombinieren kann und dass sie immer unkompliziert zu tragen sind.
Die 30 Outfits für die Moet & Chandon-Show werden gleichzeitig Bestandteil ihrer dritten Kollektion für Frühjahr/Sommer 2004 sein. Ihre ersten Entwürfe zeigte sie im Januar 2003 auf der Offshow der Bread & butter in Berlin - Firoucci aus Mailand gehörte zu ihren ersten Abnehmern. Ihr Handwerk lernte sie auf der Berliner Modeschule Esmod, die sie im Mai 2001 mit einer Diplomkollektion abschloss. Der Brand-Name "Smeilinener", der passend zu den Kleidern so fröhlich klingt, entstand übrigens einfach durch Umstellen ihres Mädchennamens "Linsenmeier".