Spiegel-Gruppe wird zersplittert
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Die insolvente amerikanische Handelsgruppe Spiegel wird zerschlagen. Der Mehrheitsgesellschafter Michael Otto und die Gläubigerbanken konnten sich nicht auf einen Sanierungskurs einigen. Der Familie Otto gehören 89 Prozent der Spiegel-Aktien. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Mittwoch berichtete, belaufen sich die Forderungen der 18 Gläubigerbanken auf rund 1,3 Milliarden Dollar. Michael Otto habe angeboten, die Forderungen mit 845 Millionen Dollar in bar abzulösen. Nun sollen die Unternehmensteile, zu denen die Kataloghändler Spiegel und Newport News und die Textileinzelhandelskette Eddie Bauer gehören, einzeln verkauft werden. Die asiatische Investorengruppe Pangea will den Kataloghändler Newport News für 25 Millionen Dollar erwerben. Für Eddie Bauer gibt es noch keinen Käufer, aber es wird vermutet, dass auch dieser Kataloganbieter an eine Investorengruppe veräußert wird.
Eddie Bauer trug im vergangenen Jahr mit 1,77 Milliarden Dollar, das sind 75 Prozent, zum Gesamt-Umsatz der Spiegel-Gruppe bei. Die Familie Otto hatte zuletzt 165 Millionen Dollar in die Sanierung der Spiegel-Gruppe investiert, so die FAZ. 1982 wurde die Spiegel-Gruppe von der Hamburger Otto-Gruppe gekauft, Eddie Bauer kam später hinzu. Finanzielle Probleme bekam die Gruppe durch das Geschäft mit Kreditkarten, das von der zur Spiegel-Gruppe gehörenden First Consumers Bank betrieben wurde: In der Wirtschaftsflaute konnten viele Kunden ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen.