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Tom Ford nach Tom Ford? Peter Hawkings schwelgt für sein Debüt in Gucci-Erinnerungen

Von Jule Scott

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Mode
Tom Ford SS24, MFW. Bild: Launchmetrics Spotlight.

Kann Tom Ford, die Marke, ohne Tom Ford, den Designer, weiterbestehen? Die Antwort des neu ernannten Kreativdirektors Peter Hawkings scheint "jein" zu lauten.

Der Kreis musste sich für Hawkings am Donnerstagabend geschlossen haben, als er seine erste Kollektion für Tom Ford in Mailand präsentierte. Er ist, genau wie Guccis Debütant, Kreativdirektor Sabato De Sarno, ein Gucci-Veteran aus der Ford-Ära – eine Zeit, die einen bleibenden Eindruck auf den neu ernannten Kreativdirektor gemacht zu haben scheint, der nun in die Fußstapfen seines ehemaligen Mentors tritt. Sein Debüt, das man am besten als Zeitkapsel zurück zu Fords hedonistischen Tagen an der Spitze des italienischen Modehauses beschreiben kann, brachte Glamour und Sex zurück auf den Laufsteg.

Hawkings schwelgt in Erinnerungen

Obwohl Ford selbst bei der ersten Show seines Schützlings für die Marke nicht anwesend war, nachdem er sein gleichnamiges Label Anfang des Jahres an Estee Lauder verkauft hatte, war sein Geist allgegenwärtig. Die Anspielungen auf die Vergangenheit waren nicht gerade subtil, wenngleich sie auf den Kopf gestellt wurden.

Bodenlange Jersey-Kleider mit goldenen Schnallen, die an die Herbstkollektion 1996 von Gucci erinnern, tauschten die Cut-Outs an der Hüfte gegen tiefe Rückenausschnitte aus und verwandelten Weiß in Schwarz, während Hosenanzüge aus Samt und Seidenhemden den unmittelbaren Vergleich mit Fords Herbstkollektion 1995 nicht vermeiden lassen, auch wenn in ein oder zwei Fällen die Hosen zu Shorts wurden.

Tom Ford SS24, MFW. Bild: Launchmetrics Spotlight.
Tom Ford SS24, MFW. Bild: Launchmetrics Spotlight.

Der vielleicht revolutionärste Teil – vor allem für die heutigen Modenschauen – war die Tatsache, dass jeder Look garantiert mit himmel hohen Stilettos und Sonnenbrillen, einem Lieblingsaccessoire sowohl von Ford als auch von Hawkings, sowie mit Clutch-Bags und in vielen Fällen mit einer Menge goldener Armreifen und Ketten kombiniert wurde.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Hawkings frühere Tätigkeiten, zunächst als leitender Designer für Herrenmode bei Gucci, bevor er zu Ford wechselte, wo er maßgeblich an der Entwicklung der Tom-Ford-Herrenmode beteiligt war, völlig außer Acht gelassen werden sollten. Die Männer und Frauen des Ford-Universums schienen sich noch nie näher zu stehen und borgten sich Samtanzüge und bauchfreie Hemden mit der Nonchalance aus dem Kleiderschrank des jeweils anderen aus, die man oft mit Rockstars der 70er Jahre und ihren unterschiedlichen Musen assoziiert.

Tom Ford SS24, MFW. Bild: Launchmetrics Spotlight.

Der Gucci-Charakter mag zufällig sein, aber es folgt auf zwei Gucci-Schauen, die vom hauseigenen Designteam der Marke entworfen wurden und in vielerlei Hinsicht sehr an Tom Ford erinnern. Viele der Silhouetten der letzten beiden Kollektionen erinnerten an Tom Fords Regentschaft von 1994 bis 2004, insbesondere die Neuauflage der Gucci Horsebit Chain Tasche, die direkt aus den Archiven geholt wurde, nachdem sie einst von Ford für Herbst/Winter 2003 kreiert wurde.

Während Hawkings bewiesen hat, dass er dem Mann, dessen Label er übernommen hat, Tribut zollen kann, bleiben einige Fragen über seine eigene Vision für die Zukunft der Marke und der damit verbundene Erfolg im Raum stehen. Ähnlich wie Tom Ford es einst bei Gucci getan hat, hat Hawkings gestern Abend den Sex zurück in die Mode gebracht – ob sich Sex allerdings immer noch verkauft, bleibt abzuwarten.

Tom Ford SS24, MFW. Bild: Launchmetrics Spotlight.
Tom Ford SS24, MFW. Bild: Launchmetrics Spotlight.
Milan Fashion Week
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