Versandhandel boomt nur im Internet

Der deutsche Versandhandel leidet weiterhin an Umsatzrückgängen. Vor allem im klassischen Kataloggeschäft brechen die Absatzzahlen weiter ein und sorgten so für ein Minus von 1,2 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das ist zwar eine weniger steile Talfahrt als 2004, als die Umsätze noch um 3,4 Prozent gefallen waren, markieren jedoch noch keine endgültige Trendwende. Deshalb tröstet sich die Branche mit dem wachsenden E-Commerce Geschäft. Wie der Bundesverband des Deutschen Versandhandels am Montag in Frankfurt mitteilte, legten die reinen Internet-Händler im vergangenen Jahr um 19,8 Prozent zu, Multichannel-Versender - die sowohl im Katalog- als auch im Online-Handel tätig sind - machten jedoch die stärkste Gruppe im Versandhandel aus und setzten 17,5 Milliarden Euro um. Eine bedeutende Rolle spielten auch die kommerziellen Nutzer der Aktionsplattform Ebay, die so genannten Power-Seller. Sie setzen in Deutschland 2005 zwei Milliarden Euro um. Zulegen konnten auch die Teleshopping-Angebote mit einem Plus von 15,5 Prozent. Insgesamt klammert sich die Branche an den Fakt, dass das Kataloggeschäft nicht weniger einbrach, als die Einzelhandelsumsätze insgesamt. Man verweist vielmehr darauf, dass " 51,8 Millionen Menschen in Deutschland Versandhauskäufer" seien und "jedes fünfte Kleidungsstück im Versandhandel verkauft" werde. Mit Bekleidung werden 12,1 Milliarden Euro, also fast jeder zweite Euro im Versandhandel, umgesetzt. Die Zukunftsprognosen der Branche fallen eher durchwachsen aus. Zwar rechne man noch mit vorgezogenen Käufen der Konsumenten im Zuge der Erhöhung der Mehrwertsteuer ab 2007, für die Zeit danach hänge jedoch alles von der Konjunktur ab, da die Branche einen erheblichen Teil der steigenden Mehrwertsteuer wird nicht an den Konsumenten weitergeben könne. Für das laufende Jahr rechnet der Versandhandel noch mit einem Umsatzvolumen von 26,3 Milliarden Euro.