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Vivienne Westwood nimmt Abschied von Berlin

Von FashionUnited

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Vor ihrem Abflug aus Berlin sollte es noch einmal eine ganz besondere Show werden. Nach der diesjährigen Abschluss-Modenschau verabschiedet sich Professorin Vivienne Westwood von ihren Studenten der Universität der Künste. Wie schön also, dass der Abschied in der Abfertigungshalle des Tempelhofer Flughafens gefeiert werden sollte - ein bisschen wehmütige Symbolik muss schon sein.

Vivienne Westwood checkt als letzte Passagierin ein, begleitet von zahlreichen Blitzlichtern. Dann beginnt eine perfekte Show: "Das Beste aus 12 Jahren" zeigt noch einmal, woher die britische Designerin ihren Lehrstoff nimmt: Aus der Kostümgeschichte und dem traditionellen Schneiderhandwerk. Gewaltige Rokokoroben, strenge Gouvernantenkostüme, Keulenärmel und Maria-Stuart-Krägen und viel drapierte Seide.

Nach den Arbeiten des ersten und zweiten Studienjahres folgten die Kollektionen der diesjährigen neun Absolventen. Bei Themen wie "Elektra", "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und "Reise um die Welt in 80 Tagen" wähnt man sich bei all den Gehröcken, großen Taftröcken und griechischen Tuniken des Öfteren im Theater. Bei all den drapierten Stoffmassen freut man sich über die schmale Hose mit kleiner Jacke von Andrea Döring, die mit Rockerbrautattitüde vorgeführt wird. Junko Kosaka arbeitet sich zwar auch am Rokoko ab, bricht aber die Zuckerbäckerästhetik mit strengen japanischen Stoffen und Schnitten.

Dass am Schluss den vielen, vielen Stoffsponsoren gedankt wurde, war nur gerecht, schließlich wurden Unmengen an Material verbraucht. Und dass Sibylle Elsäßer einen Gutschein für noch mehr Stoff überreicht bekam, war ebenso gerecht: Ihre Kollektion "Hommage à Honoré de Balzac war besonders schön anzuschauen.

Niemanden hätte es verwundert, wäre Vivienne Westwood am Ende mit einem Köfferchen auf den Laufsteg getrippelt, um ihr Abschiedsgeschenk vom Kanzler der UdK, Jürgen Schleicher, in Empfang zu nehmen. Er überreichte ihr eine Art Dauerticket für Berlin: Als erste lebende Frau darf sie ab Oktober den Titel Ehrensenatorin der Universität tragen.

Vivienne Westwood