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Zara wird Unterstützung von Demonstranten in Hongkong vorgeworfen

Von Jaime Martinez

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Mode

Die Stadt Hongkong hofft ihre Stellung in der Modewelt mit der Messe Centrestage auszubauen. Aber die seit 13 Wochen in chinesischen Sonderverwaltungszone herrschenden Unruhen rücken einen ganz anderen Modeakteur, den spanischen Fast Fashion Kette Zara, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Es begann alles mit einer Schlagzeile der Hongkonger Zeitung Ming Pao, die die vorrübergehende Schließung von vier Zara-Filialen im Zentrum Hongkongs am Montag hinterfragte. Reagierte der Konzern damit auf den von Studentenorganisationen ausgerufenen Streiktag und bekundete damit seine Unterstützung der Demonstrationen in Hongkong? Als Hintergrund ist es wichtig zu wissen, dass einige lokale Einzelhändler in Hongkong wiederholt ihre Läden schlossen, um ihre Unterstützung für die Proteste zu zeigen. Dieser Verdacht erfasste nun Zara und wurde auf chinesischen Medien sowie von Nutzern sozialer Netzwerke wie Weibo rasant verbreitet. Unter dem Hashtag "Zara statement" forderten sie den spanischen Modehändler, der zum Inditex-Konzern gehört, auf sich zu äußern. Gleichzeitig wurde der erwähnte Hashtag zu einem der beliebtesten Themen des chinesischen Netzwerks Weibo mit mehr als 170 Millionen Interaktionen.

Schließlich wurde Zara zu einem sehr ungewöhnlichen Schritt für das spanische Unternehmen gedrängt, eine Erklärung über das Weibo-Netzwerk abzugeben, in der das Unternehmen behauptete, die Politik des "Ein Land, zwei Systeme" zu unterstützen, unter der China derzeit Hongkong regiert. Außerdem versichterte Zara, dass es "nie" mit den Protesten in Verbindung gebracht wurde, noch eine Aussage über die Demonstrationen und Streiks gemacht haben.

Die Ursache: Zara-Mitarbeiter kamen wegen Protesten nicht weiter

Einige Zara-Filialen in Hongkong waren gezwungen am vergangenen Montag später zu eröffnen, das berichteten mehrere Medien wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf anonyme konzernnahe Quellen. Der Grund seien Probleme mit der Mobilität und des öffentlichen Verkehrs gewesen, mit denen die Mitarbeiter wegen den Protesten zu kämpfen hatten. Aber alle Zara-Filialen in der Region hätten noch an demselben Tag ihre Pforten geöffnet.

Noch vor wenigen Wochen wurden Modehäuser wie Versace, Givenchy und Coach beschuldigt, wegen T-Shirts, auf denen Taiwan aufgedruckt war, die territoriale Souveränität Chinas verletzt zu haben. Ein weiteres Gebiet der von der chinesischen Regierung beanspruchten Regionen. In den Strudel dieser Diskussion geriet auch Zara im vergangenen Jahr, nachdem das Territorium als unabhängiges Land auf der China-Website gelistet war.

Inditex betreiibt derzeit 31 Filialen in Hongkong: 14 Zara-Stores, 6 Pull&Bear, 5 Bershka, 2 Massimo Dutti, 2 Oysho-Stores und 2 Zara Home Stores. Auf dem chinesischen Festland besitzt der spanische Konzern 580 Filialen, davon 178 von seiner Kette Zara, 88 von Oysho, 87 von Massimo Dutti, 67 von Pull&Bear, 85 von Bershka, 44 von Stradivarius, 1 Filiale von Uterqüe und 50 Zara Home Stores.

Die Proteste in Hongkong begannen als die Regierung der Stadt einen Gesetzesentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller vorlegte. Obwohl die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong seit 1997 wieder zu China gehört, erlebt das Verhältnis der beiden wiederholt Spannungen. Die Bewohner der Stadt fürchten um ihre politischen Freiheiten und ihr Gesetzessystem, die sie nach der Wiedervereinigung bis 2047 behalten dürfen.

Dieser Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.es.

Bild: Zara Facebook

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