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"Zwischen Handwerk und Futurismus": PrimaDonna nutzt neue Technologien für ein inklusives Angebot

Von Aéris Fontaine

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Mode
Bild: PrimaDonna

PrimaDonna, die führende Wäschemarke des belgischen Konzerns Van de Velde, hat sich von Anfang an für die Inklusivität eingesetzt – obwohl das Konzept in der Mode und Lingerie noch lange nicht überall angekommen ist. Im Interview mit FashionUnited erklärt Carole Lambert, Leiterin Design und Brands bei Van de Velde, wie Künstliche Intelligenz und digitale Werkzeuge eingesetzt werden, um den Bedürfnissen der heutigen Kundinnen gerecht zu werden.

Know-how und neue Technologien kombinieren

„Wir arbeiten, ich sage es gerne, zwischen Handwerk und Futurismus", sagt Carole Lambert. Seit einigen Jahren investiert PrimaDonna massiv in Innovationen, ohne dabei das traditionelle Know-how, das der Marke so am Herzen liegt, zu vernachlässigen. Es geht dann darum, diese beiden Hebel gleichberechtigt zu kombinieren: „Know-how, den Menschen im Blick behalten und Handwerk auf der einen Seite mit digitalen Werkzeugen, insbesondere zur Analyse von Informationen, auf der anderen Seite."

Die Marke hat kürzlich Schaufensterpuppen vorgestellt, die mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) entworfen wurden. Zu diesem Thema sagt Carole Lambert, dass es sich um eine schöne Anwendung handelt, die zeigt, wie neue Technologien einer sensiblen, emotionalen Botschaft dienen können. Die Mannequins wurden so konzipiert, dass sie bei den Frauen ein Gefühl der Identifikation und Verbundenheit erzeugen: Sie sehen Unterwäsche an einem Körper, der ihrem eigenen sehr ähnlich ist. Lambert legt jedoch Wert auf die Feststellung, dass die menschliche Tätigkeit durch die Künstliche Intelligenz verstärkt und nicht ersetzt wird. „Wir investieren viel Zeit und menschliche Ressourcen in das Verständnis des weiblichen Körpers, um ihn besser darstellen zu können. Diese Schaufensterpuppen sind das Ergebnis all der Daten über die Kundinnen, die wir zuvor gesammelt haben, um sie besser darstellen zu können."

Kundinnen binden: ein optimiertes Angebot und Einkaufserlebnis

PrimaDonna hatte schon immer eine besondere Bindung zu ihrer Community, und das schon bevor es die Kommunikation über das Internet gab. „Sicherlich erweitern die sozialen Netzwerke die Möglichkeiten der Kommunikation", sagt Carole Lambert und fügt hinzu: „Wir haben immer viel Liebe erhalten durch Briefe, dann Facebook-Kommentare und jetzt auf Instagram, wo uns Frauen ihre Begegnung mit der Marke erklären und wie diese die Beziehung zu ihrem Körper verändert hat."

Die Daseinsberechtigung von PrimaDonna besteht darin, Frauen mit größeren Größen den gleichen Stil zu bieten wie Frauen mit sogenannten Standardgrößen, ohne dabei auf Passform und Komfort zu verzichten, erklärt Carole Lambert. Die Marke konzentriert sich dann auf die Qualität und Funktionsfähigkeit der von ihr angebotenen Produkte. „Wir hatten festgestellt, dass es den Bügeln und Trägern ab bestimmten Größen an Festigkeit fehlte. Also haben wir in die Entwicklung investiert, um dieses Problem zu beheben", sagt sie.

„Als die Body-Positivism-Bewegung und der Begriff ‘inclusive’ aufkamen und demokratisiert wurden, sagten wir uns: „Das machen wir schon die ganze Zeit."

Dennoch stimmt es, dass wir uns ein wenig Zeit gelassen haben, um uns zu trauen, uns als solche zu bekennen und zu positionieren." Heute bieten immer mehr Unterwäschemarken ein breites Spektrum an Größen an. Obwohl neue Konkurrenzunternehmen auftauchen, die Artikel zu niedrigen Preisen anbieten, bleibt Carole Lambert zuversichtlich. PrimaDonna hat eine hohe Treuequote, die auf 83 Prozent geschätzt wird. „Sobald die Kundin mit der Marke in Kontakt kommt, bleibt sie bei ihrem Angebot und ihrer Welt."

Die Loyalität der Kundinnen gegenüber der Marke hängt auch mit der ihrem Einkaufserlebnis zusammen, sagt Carole Lambert. In den Boutiquen werden die Verkäuferinnen sorgfältig geschult, um auch die zögerlichsten Kundinnen in einer warmen Atmosphäre zu beraten und zu bestärken. Sie räumt jedoch ein, dass der Einzelhandel derzeit schlechte Zeiten erlebt, da die Verbraucherinnen aus Gründen des Komforts eher online einkaufen. PrimaDonna muss sich daher neuen Herausforderungen stellen, um die immer stärker vernetzten Kundinnen zu bedienen.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.fr.

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