Acne Studios Frühjahr-Sommer 2026 Herrenkollektion
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Eine fortlaufende Auseinandersetzung mit dem Thema Männlichkeit in all seinen Facetten. Klare Anklänge an Sportswear treffen auf Nostalgie und akademische Einflüsse – als würden Kleidungsstücke über Generationen hinweg weitergegeben. Die SS26 Menswear-Kollektion bevorzugt Eklektizismus statt Perfektion und schlägt eine intuitive, spontane und unbeschwerte Art des Kleidens vor.
Der Protagonist dieser Saison wird als Student imaginiert, der sich schnell anzieht oder auf seinem Roller unterwegs ist. Die Stimmung ist lässig und ungekünstelt – eine Weiterentwicklung gegenüber der letzten Saison, in der noch die Suche nach sartorialer Präzision und Perfektion im Mittelpunkt stand. Elemente einer Vintage-Garderobe durchziehen die Kollektion: das Gefühl, durch Nostalgie und eklektische Impulse zwischen Generationen zu reisen. Sportswear bleibt präsent, wird jedoch auf unerwartete Weise getragen – ganz im Sinne davon, Sportkleidung für den "falschen" Sport oder auch ganz ohne sportlichen Kontext zu tragen.
„Wir erforschen und rekonstruieren weiterhin die charakteristischen Codes der Herrenmode“, sagt Jonny Johansson, Creative Director von Acne Studios. „Diesmal mit einer nerdigen, still selbstbewussten Haltung, die Perfektion bei weitem übertrifft. Unser Charakter ist cool und unbeeindruckt – darin liegt sein Charisma.“
Zweck und Ära vermischen sich. Die Silhouetten schwanken zwischen gedehnt und geschrumpft, langgezogen und oversized. Hosen erinnern im Volumen an Jogginghosen; Shorts sind knapp geschnitten; eine schmalere Bootcut-Hose scheint durch die Zeit gereist zu sein. Die 1970er Jahre dienen als durchgehende Inspirationsquelle – etwa bei verlängerten Kragen auf schmalen Hemden, Seidendetails und den neuen, schmal geschnittenen „1979“-Jeans. Mit einem Sprung in die jüngere Vergangenheit erscheinen die „2010“-Jeans – gerade geschnitten und hüfthoch – in einer neuen, „reparierten“ Variante.
Leder-Ensembles wirken luxuriös und präzise, ein minimalistischer Ansatz, der sich auch in klar geschnittenen, latexbeschichteten Denim-Sets mit Stretch-Anteil widerspiegelt. Archetypen der Acne Studios-Garderobe erscheinen in neuer Klarheit: Bomber- und Bikerjacken sind entweder scharf konturiert und schlicht oder voluminös mit Druckmustern – von japanischen Motiven bis zu Trompe-l'œil-Prints, bei denen Denim scheinbar „aufgerissen“ ist und darunter Retro-Blumen zum Vorschein kommen.
Auch Materialkontraste prägen die Kollektion: traditionelle Stoffe treffen auf sportliche, glattere Oberflächen – karierte Wollstoffe, leichte Seidenstrickteile und Plaids stehen in Kontrast zu glattem Leder und latexbeschichtetem Denim. Eine Anmutung von Dehnbarkeit: Kleidung, die sich wie Sportswear an den Körper anschmiegt. Nostalgische Denim-Behandlungen erzeugen den Eindruck von Tragespuren. Die Farbpalette reicht von sonnengebleichten Tönen bis hin zu kräftigem Elektroblau, Gelb und Pink – eine beständige Farbe im Universum von Acne Studios. Brauntöne und Beige erinnern an klassische formelle Garderobe.
Ein Accessoire-Mix feiert die Selbstinszenierung. Pilotenbrillen und Sonnenbrillen zitieren Brillendesigns der 1970er; Logo-Caps versprühen DIY-Energie. Der Cowboy-Stiefel kehrt als festes Element der Marke zurück. Weiche, zum Hineinschlüpfen gedachte Loafer nehmen Anleihen beim klassischen Autoschuh. Sandalen mit Schnallen bestehen aus neu zusammengesetzten Lederstreifen. Die Camero-Tasche wird in neuen Materialien, Größen und Texturen interpretiert.
Im Zentrum der Kollektion steht das Spiel mit Reibung und Freiheit – ein intuitiver Freigeist, der Acne Studios seit jeher auszeichnet.