34 Modemarken aus Moldawien und Weißrussland bereit zur Expansion in die EU
Wird geladen...
Modemarken aus Osteuropa sind auf dem europäischen Modemarkt nach wie vor unterrepräsentiert. Das könnte sich bald ändern, denn 34 Modelabels aus Moldawien und Weißrussland wollen den europäischen Markt erobern. Sie beteiligen sich im Auftrag der Europäischen Union am „Ready to Trade“-Projekt des CBI (Zentrum zur Förderung von Importen aus Entwicklungsländern www.cbi.eu) in Zusammenarbeit mit ITC (International Trade Centre. www.intracen.org) im Auftrag der Europäischen Union und erhalten Hilfe von Branchenexperten.
Das Projekt begann vor zwei Jahren. Damals wurden diejenigen Modemarken aus Moldawien und Weißrussland ausgewählt, die das größte Potenzial auf dem europäischen Markt haben. „Überwiegend Unternehmen mit einer langen Tradition als Produzent für den regionalen Markt in Osteuropa. Als die Konkurrenz aus Ländern wie China, Bangladesch und der Türkei zunahm, beschlossen sie, ihre Strategie zu ändern", erklärt Afke van der Woude, Programmmanager des Projekts. „Sie haben ihre eigenen Marken entwickelt, mit eigenem Design und eigenen Kollektionen und manchmal sogar eigenen Geschäften."
Modemarken helfen bei der Expansion in die EU
Die 34 Marken sind vielfältig, von Damen- und Brautmode bis hin zu Kinder- und Arbeitskleidung. Sie sind im eigenen Land erfolgreich und auch in den umliegenden Ländern laufen die Geschäfte gut. Es ist also an der Zeit, den Rest Europas zu erobern, und laut Van der Woude haben sie viel Potenzial. Sie würden gerne expandieren, aber wie machen Sie diesen Schritt? In Westeuropa Geschäfte zu machen ist sicherlich anders als in Russland. Darüber hinaus haben Verbraucher unterschiedliche Wünsche und einen unterschiedlichen Geschmack. Die Passform in den Niederlanden und in Deutschland ist beispielsweise anders als im Ostblock. In den Kollektionen werden häufig auch andere Farben verwendet.
Ziel des „Ready to Trade“-Projekts ist es daher, die Marken bei ihrer Expansion zu unterstützen. „Was wir für jedes CBI-Projekt tun, ist ein Angebot von Schulungen. Wir schulen die Unternehmer in Fähigkeiten, die sie für den Export benötigen", sagt Van der Woude über das Projekt. „Sie brauchen oft nur ein wenig Hilfe, um das, was sie in ihrem eigenen Land tun, auf den internationalen Markt zu übertragen. Das kann sehr einfach sein, angefangen bei einer englischsprachigen Website, aber auch Schulungen im Bereich CSR sowie Vertrieb und Marketing. Die Unternehmen werden außerdem angewiesen, einen Exportmarketingplan zu erstellen und erhalten ein persönliches Coaching von Experten aus dem Modesektor."
Hilfe von drei Modeexperten
Die Marken haben in der vergangenen Zeit von drei niederländischen Modeexperten bei der Entwicklung ihrer Kollektionen und allem, was mit dem Thema Corporate Social Responsibilty (CSR) zu tun hat, Unterstützung bekommen. So coacht zum Beispiel Carinke Dijkstra, spezialisiert auf Textilbeschaffung und -einkauf, die Marken aus Weißrussland. Serge Leon, Experte für Zertifizierung und Corporate Social Responsibilty, und Giovanni Beatrice, spezialisiert auf Vertrieb, Marketing, Produktion und Geschäftsführung, kümmern sich um die Marken aus Moldawien.
„Wir haben vor sechs Monaten verschiedene Messen mit den Marken besucht. Dort haben wir sie auf ihre eigene Messeteilnahme vorbereitet ", erklärt Giovanni Beatrice. „Die Kultur in Osteuropa unterscheidet sich sehr von der unseren, weshalb einige Unternehmer während ihres Besuchs etwas zu schüchtern agierten, auch aufgrund der Sprachbarriere. Wir versuchen ihnen mitzugeben, dass sie die Menschen wirklich ansprechen können. Aus dem Messebesuch sind bereits einige gute Leads hervorgegangen, und sie haben erfahren, was es braucht, um sich auf einer Ausstellung professionell darzustellen."
Messeteilnahme
Es war geplant, dass die Marken diesen Sommer auf einer Messe stehen, aber dann kam die Corona-Krise dazwischen. Die Hoffnung ruht jetzt auf einer Teilnahme im Januar. Das Projekt steht jedoch derzeit nicht still. Das Coaching und Training wird online fortgesetzt. „Wir entwickeln derzeit ein Online-B2B-Matchmaking, damit Unternehmen weiterhin in den europäischen Markt eintreten können", sagt Van der Woude.
Giovanni Beatrice fügt hinzu: „Die Corona-Krise betrifft natürlich auch diese Unternehmen. Sie mussten sich um Stornierungen und zurückgestellte Bestellungen kümmern. Deshalb haben wir gemeinsam überlegt, was sie mit dem Stoffbestand anfangen können. Wir haben ihnen beispielsweise empfohlen, direkt online an Verbraucher zu verkaufen. Und dass sie nur dann produzieren, wenn die Verbraucher bestellt und bezahlt haben. Auf diese Weise können die Marken jeden Tag neue Modelle anbieten mit relativ geringem Risiko."
Vorteile von Modemarken aus Moldawien und Weißrussland
Und was ist der Vorteil für Einzelhändler in der Europäischen Union? Warum sollten sie mit den Marken aus Moldawien und Weißrussland zusammenarbeiten? „Die Bekleidungsindustrie in diesen Ländern hat eine lange Tradition und es gibt viel Handwerkskunst. Das sieht man an der Qualität der Produkte. Die Stoffe werden aus Italien importiert. Man erkennt deutlich, dass Italien eine große Inspirationsquelle für die verschiedenen Marken ist. Die Kollektionen aus Moldawien und Weißrussland fallen in das mittlere bis hochwertige Segment", sagt Van der Woude.
Sie fährt fort: „Ein weiterer Pluspunkt: Es ist viel näher dran als andere Produktionsländer. Es kann daher auch für die Private Label Produktion interessant sein. Es bietet die Möglichkeit einer schnelleren Produktion in kleineren Mengen und eines On-Demand-Ansatzes." Sicher ist, dass wir noch viel von diesen Unternehmen hören werden.
Mehr über die 34 Modemarken erfahren
Sie hierDas „Ready to Trade“-Projekt wird von EU4Business finanziert, einer Initiative für KMU in den Ländern der Östlichen Partnerschaft der EU. Weitere Informationen finden Sie unter www.eu4business.eu
Über diese Seite können Sie mit uns Kontakt aufnehmen bezüglich des Programms