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Adidas gegen Kanye West: Rapper soll Marketing-Gelder in Höhe von 75 Millionen US-Dollar veruntreut haben

Von Don-Alvin Adegeest

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Business
Eric Liedtke und Kanye West (2016) Bild: Adidas

Der Rechtsstreit zwischen Adidas und Kanye West hat seinen nächsten Höhepunkt erreicht, bei dem es um Veruntreuung von Marketing-Geldern gehen soll.

Im April dieses Jahres klagten Adidas-Aktionär:innen gegen den Herzogenauracher Sportbekleidungsriesen, weil er es versäumt habe, Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem bekannt gewordenen problematischen Verhalten von Kanye West, auch bekannt als Ye, zu ergreifen. Jetzt steht West im Mittelpunkt einer Klage, weil er Gelder veruntreut haben soll.

Nach der explosiven Situation im Oktober letzten Jahres, als Ye die Adidas-Führungskräfte offen kritisierte und beleidigende Bemerkungen mit antisemitischem Einschlag machte, hat sich der Künstler weitgehend aus dem Rampenlicht zurückgezogen. Der Skandal wurde auf Social-Media-Plattformen breitgetreten und veranlasste die Marke, ihre Zusammenarbeit mit dem Yeezy-Label zu beenden. In der Folge kam es zu einem Gerichtsverfahren, das seit dem Frühjahr andauert. Adidas verklagt nun seinen ehemaligen Partner Ye und behauptet, dass ein erheblicher Teil des jährlichen Marketingbudgets von 100 Millionen US-Dollar (etwa 90 Millionen Euro) missbräuchlich verwendet und davon 75 Millionen Dollar umgelenkt wurden.

Laut Adidas seien Marketinggelder in Höhe von 50 Millionen US-Dollar auf ein Yeezy-Bankkonto im US-Bundesstaat Wyoming, dem damaligen Wohnsitz von Ye, überwiesen worden, während weitere 25 Millionen Dollar auf Yeezys 'JPMorgan Chase'-Konto in New York eingezahlt worden seien. Diese Gelder waren für Marketingzwecke bestimmt, aber der Sportbekleidungsriese behauptet, dass sie stattdessen auf ein separates allgemeines Konto gingen, wo sie mit anderen Yeezy-Geldern vermischt wurden, was laut der Nachrichtenplattform Bloomberg einen klaren Verstoß gegen ihre Vereinbarung darstellt.

Der Streit zwischen Adidas und West ist derzeit Gegenstand eines Schiedsgerichtsverfahrens, bei dem es unter anderem um die falsche Verwaltung von Marketinggeldern geht. Die vertragliche Vereinbarung zwischen Adidas und Ye ist in einem umfassenden 53-seitigen Lizenz- und Werbevertrag dokumentiert, der im Mai 2016 unterzeichnet wurde, zusammen mit einer Reihe von Änderungen, Briefvereinbarungen und Zahlungsbestätigungen, die später in den Vertrag aufgenommen wurden, so Bloomberg. Der Vertrag enthält auch Vertraulichkeitsklauseln, die darauf abzielen, die Details der Vereinbarung und das Yeezy-Geschäft zu schützen. Eine dieser Klauseln sieht vor, dass Ye's Unternehmen alle ungenutzten oder nicht ordnungsgemäß verwendeten Marketinggelder, die es im Vorjahr von Adidas erhalten hat, zurückzahlen muss, wie es der Sportartikler verlangt.

Während der Rechtsstreit weitergeht, versuchen sowohl Adidas als auch West, die Komplexität dieser komplizierten vertraglichen Vereinbarung zu bewältigen und an mehreren Fronten eine Lösung zu finden. Der Ausgang dieses Falles wird zweifelsohne erhebliche Auswirkungen für beide Parteien haben und könnte die künftige Zusammenarbeit mit prominenten Persönlichkeiten stark beeinflussen.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.

Adidas
Kanye West
Klage