Adidas sprintet ins neue Jahr
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Europas größter Sportartikelhersteller Adidas legt zum Jahresstart ein hohes Tempo vor. Umsatz und Gewinn stiegen in den ersten drei Monaten zweistellig und deutlich stärker als von Analysten erwartet. Neben der Stammmarke Adidas konnte diesmal auch die Fitness-Tochter Reebok auftrumpfen, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Nike-Rivale.
Adidas-Papiere waren kurz nach Handelsöffnung stark gefragt. Die Titel setzten sich mit einem Plus von gut drei Prozent an die Dax-Spitze und kletterten leicht über das jüngste Rekordhoch bei 187 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten führen sie den Dax mit einem Plus von knapp 62 Prozent an. Die DZ Bank hält daher Gewinnmitnahmen für möglich.
Adidas macht in den USA druck
"Wir sind dank einer anhaltenden Umsatz- und Gewinndynamik stark in das Jahr gestartet", sagte Konzernchef Kasper Rorsted. Besonders gut lief es für Adidas in den USA. Bei den Zahlenvorlagen der US-Konkurrenten Nike und Under Armour hatte sich bereits abgezeichnet, dass Adidas den Wettbewerbern Marktanteile abjagt. Die Franken nehmen derzeit viel Geld in die Hand, um den US-Konsumenten zu umschmeicheln. Das zahlt sich aus. Um währungsbereinigt 31 Prozent zogen die Amerika-Umsätze in den ersten drei Monaten an.
Insgesamt legte der Konzernumsatz im ersten Quartal um 19 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro zu. Ohne den Einfluss von Währungen lag das Plus bei 16 Prozent. Starkes Wachstum verzeichnete Adidas zudem in China. In Westeuropa konnte der Konzern um knapp 10 Prozent wachsen, hier lag durch die Fußballeuropameisterschaft im Vorjahr die Messlatte besonders hoch. Ein Wermutstropfen war Russland, wo Adidas wegen der schwierigen Konsumstimmung weitere Geschäfte schließen musste.
Online-Geschäft zieht an
Gefragt waren laut Adidas Produkte aus den Bereichen Running und Outdoor, aber auch modische Lifestyle-Bekleidung und -Schuhe verkauften sich gut. Allen Sportkonzernen spielt in die Hände, dass Sportmode immer mehr im Alltag getragen wird. Voran kam der Konzern auch im E-Commerce. Die Umsätze über Online-Shops verbesserten sich um 53 Prozent.
Niedrigere Beschaffungs- und Marketingkosten, aber auch die Tatsache, dass Adidas seine Produkte teurer verkaufen kann, halfen dem Gewinn auf die Sprünge. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 29 Prozent auf 632 Millionen Euro. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft legte um 30 Prozent auf 455 Millionen Euro zu.
Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt. Angepeilt wird 2017 ein Gewinnanstieg um 18 bis 20 Prozent. Der Umsatz soll ohne Währungseffekte um 11 bis 13 Prozent zulegen. Analyst Dan Homan von der Citigroup wies in einer ersten Reaktion darauf hin, dass die Ergebnisschätzung des Marktes für das Gesamtjahr über den Unternehmenszielen liegt. Zudem müsse sich Adidas im laufenden zweiten Quartal an recht hohen Vorjahreswerten messen lassen, so der Experte. (DPA)
Foto: Adidas Facebook