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Amazon droht Klimaaktivisten unter Mitarbeitern mit Kündigung

Von Simone Preuss

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Onlineriese Amazon hatte erst im September letzten Jahres den „Climate Pledge“ ins Leben gerufen, nachdem das Unternehmen zum ersten Mal seinen Carbon Footprint offenlegte. Dieser ergab, dass Amazon im Vergleich zu einigen großen Konkurrenten im Einzelhandel, in der Logistik und in der Technologie mehr Treibhausgasemissionen erzeugt. Deshalb das Klima-Versprechen, laut dem sich das Unternehmen verpflichtet, seine Infrastruktur weltweit mit erneuerbarer Energie zu versorgen - zunächst zu 80 Prozent bis 2024 und bis 2030 zu 100 Prozent.

Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Milliarden an Paketen, die Amazon und seine Logistikpartner verschicken und zurücknehmen, und die einen immensen Carbon Footprint und Umwelteinfluss ausüben. Deshalb haben sich einige Amazon-Mitarbeiter zur Gruppe „Amazon Employees for Climate Justice“ (AECJ) zusammengeschlossen, um Druck auf den Konzern auszuüben, den CO2-Ausstoß drastisch zu verringern.

Einigen dieser Mitarbeiter droht jetzt jedoch die Kündigung: „Jeff Bezos und Führungskräfte von Amazon drohen damit, einige Mitglieder unserer Gruppe zu entlassen, nachdem wir uns dafür ausgesprochen haben, dass unser Unternehmen bei den weltweiten Bemühungen zur Abwendung der Klimakatastrophe eine führende Rolle spielen soll“, hieß es bei AECJ am Donnerstag auf Twitter.

Haben die Mitarbeiter gegen Unternehmensregeln verstoßen?

Konkret geht es um den Streik von Amazon-Mitarbeitern am 20. September 2019 und die Äußerungen einiger Mitarbeiter zur Rolle des Unternehmens in der Klimakrise. Diese wurden von Amazon schriftlich zu einem Treffen gebeten in dem untersucht werden soll, inwieweit die Mitarbeiter gegen die Unternehmenspolitik verstoßen haben, in dem sie ohne Erlaubnis mit der Presse gesprochen und sich in den sozialen Medien geäußert haben.

„Die Einladung zu dem Treffen [von Amazon's Personalabteilung] zu bekommen, war sicher beängstigend“, sagte Emily Cunningham, User Experience Designerin bei Amazon, in einer E-Mail an Fortune. „Aber ich hatte auch ein Gefühl von großer Traurigkeit und Wut im Bauch, wenn man bedenkt, wie dringend und ernst die Klimakrise ist und wie sie die indigenen Völker, Farbige, Frauen, Kinder und andere gefährdete Bevölkerungsgruppen unverhältnismäßig stark schädigt und tötet.“

Ein Amazon-Sprecher kommentierte, dass die Unternehmenspolitik nicht neu sei und denen anderer großer Unternehmen ähnelt. „Wir haben vor kurzem die Richtlinien und den damit verbundenen Genehmigungsprozess aktualisiert, um den Mitarbeitern die Teilnahme an externen Aktivitäten wie Vorträgen, Medieninterviews und die Verwendung des Firmenlogos zu erleichtern“., erklärte der Sprecher.

Während es jedoch eine Sache ist, wenn Mitarbeiter sich zu Fragen des öffentlichen Interesses äußern und den Namen des Unternehmens verwenden, für das sie arbeiten, ist es eine andere, wenn sie deutlich machen, dass die ausgedrückte Ansicht ihre eigene ist und nicht die des Unternehmens.

AECJ fordert von Amazon, bis 2030 Null-Emissionen zu erreichen, seine Geschäfte mit Mineralölunternehmen einzuschränken und Politiker und Interessenvertreter, die den Klimawandel verleugnen, nicht länger finanziell zu unterstützen.

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