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Aus für Y/Project nach 14 Jahren

Von Jule Scott

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Y/Project FW23 collection, Paris Fashion Week Credits: ©Launchmetrics/spotlight

Das in Paris ansässige Modehaus Y/Project hat nach 14 Jahren seine endgültige Schließung bekannt gegeben. Die Ankündigung erfolgte über die Social-Media-Plattform Instagram, nachdem die Marke seit dem vergangenen Jahr vergeblich nach Investor:innen gesucht hatte.

Die Probleme zeichneten sich jedoch bereits seit einer Weile ab. Am 26. September wurde das Unternehmen vom Handelsgericht in Paris unter Zwangsverwaltung gestellt. Dieser Schritt folgte auf den Tod von Gilles Elalouf, der Y/Project gemeinsam mit dem verstorbenen Yohan Serfaty gegründet hatte, sowie auf den Weggang des langjährigen Kreativdirektors Glenn Martens.

Außerdem verließ Pascal Conte-Jodra, der 2023 als CEO zu Y/Project gestoßen war, das Unternehmen im Juli 2024. Finanzielle Engpässe hatten die Marke damals gezwungen, ihre Herbstkollektion 2024 abzusagen. Schließlich stellte Y/Project am 4. September die Zahlungen an Gläubiger:innen ein.

Investor:inneninteresse blieb aus

Laut Gerichtsdokumenten, die dem Branchenmagazin WWD vorliegen, zeigte lediglich die in Hongkong ansässige Vermögensverwaltungsgesellschaft AA Investments Interesse an einer Übernahme. Mit einem Gebot von 45.000 Euro schien das Angebot jedoch nicht ausreichend, um die Zukunft der Marke zu sichern. Die Geschäftsleitung lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Im Zuge der Abwicklung des Labels, das laut WWD zuletzt 24 Mitarbeiter:innen beschäftigte und seit dem Tod von Gilles Elalouf im Juni 2024 im Besitz seines Bruders Daniel ist, plant Y/Project die Spende mehrerer Archivstücke an renommierte Museen. Zu den Empfängern zählen das Metropolitan Museum of Art in New York, das MoMu in Antwerpen, das Palais Galliera in Paris sowie das Musée des Arts Décoratifs.

Dabei handelt es sich vor allem um Werke von Glenn Martens, der seit 2013 als Kreativdirektor die Marke prägte. Martens bewahrte die charakteristischen scharfen, grafischen Linien des Gründers Yohan Serfaty und interpretierte sie mit einem experimentellen Ansatz neu. Unter seiner Leitung wurde das Label erfolgreich um eine Damenkollektion erweitert.

Y Project