Bangladesch-Abkommen: "gute Fortschritte, aber mehr muss getan werden"
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Vor zwei Jahren, im Mai 2013, wurde das Abkommen für Brandschutz- und Gebäudesicherheit in Bangladesch ins Leben gerufen. Zunächst war der Zuspruch zögerlich, doch nachdem ein paar große (europäische) Marken sich mit ihrer Unterschrift verpflichteten, folgten auch andere ihrem Beispiel. Heute hat das Bangladesch-Abkommen mehr als 200 Unternehmen als Mitglieder und deckt mehr als 1500 Fabriken ab. Die auf fünf Jahre begrenzte, rechtlich bindende Vereinbarung zwischen Marken und Gewerkschaften soll eine "sichere Arbeitsumgebung in der Bekleidungsindustrie Bangladeschs ermöglichen".
Eine der wichtigsten Errungenschaften des Abkommens ist ein Programm unabhängiger Inspektionen, in die Marken, Arbeiter und Gewerkschaften eingebunden sind. Bisher wurden alle unter das Abkommen fallende Fabriken auf Brandschutz, elektrische Probleme und strukturelle Sicherheit überprüft. Etliche Mängel wurden festgestellt. "All diese Mängel zu beseitigen ist eine enorme Menge Arbeit für die Bekleidungsindustrie, aber Sanierungsarbeiten an den inspizierten Fabriken sind bereits im Gange", sagte Brad Loewen, Sicherheitschef des Abkommens.
Fabrikinspektionen haben bereits Leben gerettet
Besonders fehlerhafte und freiliegende elektrische Leitungen, begünstigt durch ein feuchtes Klima, stellen in vielen Fabriken eine Gefahr da, weshalb Fabrikbrände an der Tagesordnung waren. "Es wurden vor allem bei der Sanierung der elektrischen Leitungen gute Fortschritte gemacht. Dies ist positiv, da die meisten Fabrikbrände durch elektrische Mängel verursacht werden. Dadurch haben wir dazu beigetragen, Brände in den Fabriken, die unter das Abkommen fallen, zu verhindern", berichtete Loewen.
Das Abkommen hat auch auf transparente Weise alle Berichte über die Fabrikinspektionen zusammengestellt, auf die online zugegriffen werden kann. Die Pläne für Abhilfemaßnahmen (Corrective Action Plans) sind die Ergebnisse dieser Berichte. Um sicherzustellen, dass die wirksame Sanierung nicht am Geldmangel scheitert, hat sich die Branche verpflichtet, die Sanierung wann und wo immer nötig finanziell zu unterstützen.
Auf Arbeiterebene hat das Abkommen in ein umfangreiches Ausbildungs- und Empowerment-Programm investiert. Zusätzlich wurden Gesundheits- und Sicherheitskomitees in allen Fabriken des Abkommens einberufen.
"Es wurden gute Fortschritte erzielt, aber noch mehr muss getan werden," fasst eine Erklärung des Abkommens die Anstrengungen der letzten zwei Jahre zusammen. Die verbleibende Zeit wird schnell herum gehen und alle Beteiligten müssen sicherstellen, dass die Bemühungen des Abkommens über die vorgesehenen fünf Jahre andauern werden.
"In den verbleibenden drei Jahren des Abkommens werden wir mit unseren Unterzeichnern und Lieferanten zusammenarbeiten, um die Sanierung aller Fabriken abzuschließen und zu gewährleisten, dass ein funktionierendes Sicherheits- und Gesundheitskomittee in der Lage ist, alle Sicherheitsfragen täglich in jeder zum Abkommen gehörenden Fabrik zu behandeln und zu überwachen. Dies erfordert konzertierte Anstrengungen von Seiten der Fabriken mit Unterstützung der Unternehmen, die das Abkommen unterzeichnet haben, sowie der Gewerkschaften. Das Team des Abkommens ist bereit, alle Parteien zu unterstützen, sobald sich Hindernisse in den Weg stellen", bestätigte Rob Wayss, geschäftsführender Direktor des Abkommens .