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Boykott gegen Dhaka Apparel Summit in Bangladesch

Von Regina Henkel

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Die Ehtical Trade Initiative (ETI) und ihre Mitglieder, darunter H&M, Inditex, C&A etc., haben ihre Teilnahme am Dhaka Apparel Summit in Bangladesch abgesagt. Der Grund: Das harte Vorgehen der Regierung gegen die jüngsten Proteste von Textilarbeitern. Die Konferenz soll am 25. Februar stattfinden und steht unter dem Motto, wie das Land den Export von Bekleidung weiter steigern kann.

Keine Unterstützung für Einschüchterung der Arbeiter

Die Entscheidung der ETI fand im Austausch mit seinen Mitgliedern statt, so die NGO. Man sei übereingekommen, dass das Verhalten der Regierung nicht akzeptabel sein. „Als Reaktion auf das, was eine zunehmend harte Antwort von den Behörden und einigen Industriemitgliedern zu sein scheint, glauben wir, dass es keine andere Wahl haben, als uns vom Dhaka Apparel Summit 2017 zurückzuziehen“, heißt es in einer Erklärung. Die ETI Mitglieder C&A, H&M, Inditex, Next und Tchibo haben ebenfalls verkündet, an der Konferenz nicht teilzunehmen.

Gleichzeitig setzt sich die ETI aktiv dafür ein, die inhaftierten Gewerkschafter und Arbeiter wieder zu befreien. Peter McAllister, Direktor des ETI, sagte: „Die ETI erkennt die Bedeutung des Apparel Summit für die Zukunft des Bekleidungssektors in Bangladesch an. Leider steht die gegenwärtige Einschüchterung der Arbeiter und ihrer Vertreter im Widerspruch zu einer fortschrittlichen Industrie, die die nachhaltige Entwicklung des Sektors sichern will.“ Der Entschluss sei nicht leicht gefallen, so McAllister. Er hofft, dass die Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association (BGMEA) und die Bangladesh Apparel Exchange (BAE), die die Konferenz organisieren, den Bedenken der ETI und deren Mitgliedern Gehör schenken.

Auch deutsche Verbände protestieren

Auch deutsche Gewerkschaften und Verbände haben die Regierung in Bangladesch kritisiert. In einem offenen Brief mahnten etwa der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Handelsverband Deutschland und der Gesamtverband Textil und Mode bei Premierministerin Sheikh Hasina fehlende Arbeiterrechte an. Sie warnten, dass die EU Zollpräferenzen für den zweitgrößten Textilproduzenten der Welt wieder aufheben könnte, wenn Arbeiter in ihren Rechten beschnitten würden.

Anlass sind Unruhen, Massenentlassungen und Festnahmen, die sich gegen die Gewerkschaften des Landes richten. Am 12. Dezember hatten im Distrikt Ashulia Arbeiter des Textilsektors für eine Verdreifachung ihres Mindestlohns auf rund 180 Euro im Monat gestreikt. Als Reaktion wurden nach Gewerkschaftsangaben mindestens 1600 Arbeiter entlassen und mindestens 35 Aktivisten festgenommen. Auch in Chittagong hatte es jüngst Proteste gegeben.

Foto: ETI / ILO

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