Britischer Einzelhandel mit stärksten Umsatzrückgang seit der Coronakrise
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Der britische Einzelhandel hat Ende des vergangenen Jahres deutlich weniger Umsatz als erwartet gemacht. Im Dezember gingen die Erlöse im Monatsvergleich um 3,2 Prozent zurück, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Anfang 2021, als die Coronakrise mit Lockdowns den Einzelhandel belastet hatte.
Analyst:innen waren im Schnitt von einem Rückgang ausgegangen, hatten für Dezember aber nur einen leichten Dämpfer um 0,5 Prozent erwartet. Der Umsatzrückgang folgte auf einen Anstieg im November um revidiert 1,4 Prozent (vorher 1,3).
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der britische Einzelhandelsumsatz im Dezember um 2,4 Prozent. Im November war er noch um 0,2 Prozent gestiegen. Die Einzelhandelsumsätze sanken in allen wichtigen Sektoren. Für Dezember meldete das Statistikamt einen Rückgang im Geschäft mit Lebensmitteln um 3,1 Prozent im Monatsvergleich. Der Absatz von Treibstoff schrumpfte ebenfalls, allerdings weniger stark um 1,9 Prozent.
Eine Mischung aus nassem Wetter, hohen Zinssätzen und einem schwächelnden Arbeitsmarkt hielt die Verbraucher im wichtigen Weihnachtsgeschäft zurück. Im November hatten noch frühe Rabattaktionen am "Black Friday" und Hilfen bei den Lebenshaltungskosten den Umsatz angekurbelt.
Für das Gesamtjahr 2023 meldete das Statistikamt einen Rückgang des Einzelhandelsumsatzes um 2,8 Prozent. Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem der Umsatz insgesamt sinkt, und zwar auf den niedrigsten Stand seit 2018.(dpa)