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Canopy-Initiative verpflichtet mehr als 500 Modemarken, Wälder zu schützen

Von Simone Preuss

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Einige Unterzeichnende der CanopyStyle-Initiative Bild: Canopy

Die Umweltorganisation Canopy macht bereits durch ihre Pack4Good-Initiative seit einiger Zeit von sich reden, der sich Dutzende bekannter Marken wie Zalando, Mango und Fast Retailing angeschlossen haben, um den wachsenden ökologischen Fußabdruck von Papierverpackungen zu reduzieren.

Jetzt hat es Canopy geschafft, 515 weltweit führende Modedesigner:innen und Bekleidungsmarken zu vereinen, die zusammen einen Jahresumsatz von mehr als 857 Milliarden US-Dollar haben. Sie haben sich verpflichtet, Produkte aus ihren Lieferketten fernzuhalten, die lebensnotwendige Wälder angreifen und wollen zudem die Produktion kohlenstoffarmer Alternativen fördern.

Zu den neu hinzu gekommenen Marken, die sich Branchengrößen wie Stella McCartney, H&M, Zara, PVH, Kering und Walmart anschließen, gehören John Lewis & Partners, Wax London, Everlane, L'Estrange, Rachel Comey, BAM Clothing, Nique, Grain de Malice und BN3TH. Die meisten Marken, die sich jüngst verpflichtet haben, sind auch Mitglieder von Pack4Good.

Schutz der Wälder und Förderung umweltfreundlicher Alternativen

Außer sicherzustellen, dass ihre Produkte nicht auf die lebenswichtigsten und artenreichsten Ökosysteme der Welt angewiesen sind, haben sich die Unterzeichnenden der CanopyStyle-Initiative auch verpflichtet, in die Entwicklung und Verwendung kohlenstoffarmer und umweltfreundlicher Alternativen zur Abholzung von Wäldern zu investieren wie zum Beispiel recycelte Textilien.

„Wir sind stolz darauf, die bemerkenswerten Fortschritte zu feiern, die das mehr als 500 Marken starke CanopyStyle-Kollektiv erreicht hat. Gemeinsam haben wir fast die Hälfte der Viskoseproduktion aus gefährdeten Wäldern abgezogen, haben den Naturschutz gefördert sowie die Produktion von kohlenstoffarmen Textilien der nächsten Generation. Die Arbeit ist noch nicht getan: In diesem Jahrzehnt der Trendwende werden wir unsere Anstrengungen verdoppeln, um alte und gefährdete Wälder zu erhalten, die kommerzielle Produktion kreislauffähiger Alternativen zu steigern und Klimaaktionen zu beschleunigen“, sagt Canopy-Geschäftsführerin Nicole Rycroft in einer Pressemitteilung.

„John Lewis & Partners ist geehrt, Teil von CanopyStyle 500 zu sein und einer Initiative beizutreten, die in kurzer Zeit eine so große Wirkung erzielt hat“, kommentiert Marija Rompani, Direktorin für Ethik und Nachhaltigkeit bei John Lewis. „Initiativen wie diese verdeutlichen unser Engagement für den Erhalt der Wälder für das Klima und die Artenvielfalt unseres Planeten. CanopyStyle ist eine hervorragende Ergänzung zu unserer Nachhaltigkeitsarbeit, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Warum unsere Wälder so wichtig sind

Als CanopyStyle gegründet wurde, wusste die Öffentlichkeit kaum etwas über die Hunderte von Millionen Bäumen, die jedes Jahr für Stoffe wie Rayon und Viskose gefällt werden. Bis heute hat die Initiative sichergestellt, dass 50 Prozent der weltweiten Viskoseproduktion ein geringes Risiko hat, aus alten und gefährdeten Wäldern zu stammen. Zudem hat sie den Übergang zu umweltfreundlichen Textilien der nächsten Generation vorangetrieben, einschließlich der Arbeit mit der ersten Zellstofffabrik der Welt, die ausschließlich Textilabfälle als Rohstoff verwendet, sowie kleine Mengen Viskose, die von vier der größten MMCF-Hersteller der Welt aus zirkulären Textilien hergestellt werden. Die Initiative konnte auch unter Zusammenarbeit mit lokalen Verbündeten einen ersten Schutz und/oder ein Moratorium für 11,4 Millionen Hektar kohlenstoff- und artenreicher Wälder der Welt erzielen.

Die Verwendung von Bäumen zur Herstellung von Stoffen hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt und wird in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich um weitere 50 bis 60 Prozent zunehmen. Diese erhöhte Nachfrage bedroht weiterhin seltene, alte Wälder, obwohl weltweit weniger als 20 Prozent dieser lebenswichtigen Ökosysteme noch intakt sind.

Wälder sind ein wichtiger Teil der Lösung des Klimaproblems, da sie wichtige Kohlenstoffspeicher sind. Außerdem beherbergen sie den größten Teil der weltweiten terrestrischen biologischen Vielfalt. Wenn die Modeindustrie weiterhin erfolgreich zusammenarbeitet, um die Abholzung und Schädigung der Wälder in den Lieferketten zu beenden, würde dies einen Kohlenstoffverluste vermeiden, die den gesamten nationalen Emissionen eines Landes wie der Schweiz, Guatemala oder Dänemark entspricht.

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